BMBF-Nachwuchswissenschaftler ist einer der Innovatoren unter 35

Dr. Lars Borchardt und seine Nachwuchsgruppe arbeiten an der ökologisch und ökonomisch verträglichen Herstellung von Kohlenstoffmaterialien für Energiespeicher, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Für seine visionäre Idee hat der Chemiker jetzt eine von zehn Auszeichnungen zum Innovator unter 35 erhalten.

Das Magazin Technology Review hat Dr. Lars Borchardt und seine Forschung an einem umweltfreundlichen Verfahren ausgezeichnet, das poröse Kohlenstoffe herstellt und als Elektroden für Batterien und Kondensatoren dient. Dabei nutzt der Wissenschaftler, der an der Technischen Universität Dresden arbeitet, unter anderem eine sogenannte Planeten-Kugelmühle sowie erneuerbare Rohstoffe und Abfallprodukte. Seine Methode kommt ohne Lösungsmittel aus, spart Zeit und Energie.

[[22312_r]]Im Detail sucht der Wissenschaftler neue Wege, poröse, nanostrukturierte Kohlenstoffe zu synthetisieren. Diese haben ein enormes Potenzial als Elektrodenmaterialien für Zukunftstechnologien, wie Superkondensatoren, Lithium-Schwefel-Batterien oder Brennstoffzellen, eingesetzt zu werden. Allerdings sind die bekannten Syntheseverfahren zeit- und kostenintensiv und produzieren in oft mehrstufigen Reaktionen große Mengen Abfall. Im Forschungsprojekt „Mechanocarb“ setzt Dr. Lars Borchardt mit seinem Team auf die Mechanochemie - eine chemische Veränderung von Stoffen unter Einwirkung mechanischer Kräfte - als ressourcen-, energie- und zeiteffizientes Prinzip. Sie gehen hier vor allem der Frage nach, wie sich die Kohlenstoffmaterialien aus Abfallprodukten und erneuerbaren Rohstoffen gewinnen lassen.

Das Forschungsprojekt „Mechanocarb – Mechanochemie als nachhaltiges Prinzip zur Synthese und Funktionalisierung nanostrukturierter Kohlenstoffmaterialen in der elektrochemischen Energiespeicherung“ war am 1. Juli 2015 gestartet und wird im Rahmen der Initiative „Materialforschung für die Energiewende“ vom BMBF über fünf Jahre mit 1,98 Millionen Euro gefördert.

Das Magazin Technology Review lobt die zehn Preise zu den besten Innovatoren unter 35 zum vierten Mal aus und ehrt damit Wissenschaftler, Entwickler und Ingenieure, die mit ihren Ideen die Zukunft prägen. Ausgezeichnet werden konkrete Projekte und einzelne Personen, die in den Natur-, Ingenieur- und Computerwissenschaften tätig sind. Gewürdigt werden innovative Ideen aus allen Technologiebereichen, von IT-Anwendungen über Materialforschung, Robotik, Medizin und Biotechnologie bis hin zu Chemie, Energie und Verkehr.

Die zehn Gewinner, unter ihnen den Innovator of the Year, stellt das Magazin Technology Review heute auf einem eigenen Event in Berlin vor und porträtieren sie in der Juli-Ausgabe. Alle zehn Gewinner sind zudem automatisch für den europaweiten Wettbewerb Innovators under 35 Europe nominiert.