Climate Service Center Germany (GERICS)

Wissen vernetzen. Wissen nutzbar machen. Informationen vermitteln.

Damit aus Ergebnissen der Klimaforschung aussagekräftige Grundlagen für Entscheidungen und Anwendungen in ganz unterschiedlichen Bereichen der Praxis werden können, besteht ein erheblicher Beratungsbedarf im Hinblick auf eine praktische Nutzung von Klimadaten. In der Hightech-Strategie hatte die Bundesregierung daher die Verbesserung der Informations- und Beratungsmöglichkeiten zu einer zentralen Aufgabe erklärt. Mit dem Climate Service Center wurde eine Plattform geschaffen, die eine neue Generation von Informations- und Beratungsangeboten entwickelt, um auf sorgfältig durchdachte Weise die Brücke zwischen Klimaforschung und den Nutzern von Klimadaten zu schlagen.

Das Climate Service Center wurde vom 01.06.2009 bis zum 31.05.2014 als Anschubfinanzierung durch das BMBF gefördert und am Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG) erfolgreich aufgebaut.

In dieser Zeit hat die neue Einrichtung Methoden und Konzepte für den erfolgreichen Aufbau eines Climate Service Center erarbeitet. Für die Rolle als nationaler Dienstleister erwiesen sich folgende wesentliche Faktoren:

  • Glaubwürdige Unabhängigkeit der Einrichtung
  • Enge Anbindung an die Wissenschaft
  • Notwendigkeit der Verbindung von Anforderungen der Kunden mit verfügbaren Beratungsprodukten
  • Notwendigkeit der Anpassung von Beratungsprodukten an Kunden

Gleichzeitig wurden in der Anschubfinanzierung bereits konkrete Klimaservice-Dienstleistungen entwickelt und erbracht:

  • Zur Vernetzung und Synthese von Klimawissen wurden nationale und internationale Netzwerke von Institutionen aus dem Bereich Klimawandel aufgebaut. Wichtigstes Produkt ist das Portal Klimanavigator bei dem über 60 Partner beteiligt sind.
  • Der Wissens- und Informationsbedarf für Klimaberatung wurde mit detaillierten Bedarfsanalysen und einem webbasierten Anfrageservice ermittelt.
  • Bedarfsorientierte Produkte und Dienstleistungen wurden entwickelt, um ein Portfolio innovativer Methoden, Instrumente und prototypischer Produkte anbieten zu können. Als Basis hierfür wurden regionale Klimasimulationen durchgeführt. Daraus entwickelte Produkte umfassen beispielsweise die Climate-Fact-Sheets (standardisierte Klimainformationen für Regionen und Länder), die Serie der "Climate Focus Paper" (zum Beispiel zum Meeresspiegelanstieg), und der Stadtbaukasten als Beratungswerkzeug für Klimaanpassung in Städten.

Mit dem Ende der BMBF-Projektförderung, also ab dem 01.06.2014, wurde es durch seine Institutionalisierung als selbstständige wissenschaftliche Organisationseinheit des HZG (heute: Helmholtz-Zentrum hereon GmbH) in der Helmholtz Gemeinschaft (HGF) unter dem neuen Namen Climate Service Center 2.0 verstetigt. Seit dem 20. Juli 2015 firmiert die Einrichtung unter der neuen Bezeichnung Climate Service Center Germany (GERICS) und hat seinen Sitz im Hamburger Chilehaus. Die Existenz dieser nationalen Dienstleistungseinrichtung an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Anwendung ist somit als ein elementarer Baustein für Klimaanpassung in Deutschland gesichert. Damit wird auch künftig ein wichtiger Beitrag zur Steigerung der Anpassungskompetenz in Deutschland geleistet. Mittlerweile hat sich das Climate Service Center als wichtiger Partner etabliert: Es entwickelt neue Prototypen für Klimadienstleistungen und arbeitet in enger Kooperation mit der Wissenschaft und mit Praxispartnern aus Politik, Wirtschaft und Verwaltungen.

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