KüNO-Jahrestagung der Küstenforscher und Küsteningenieure

Hochwasserschutz, marine Nahrungsnetze und die Ökosystemleistungen der Meere – das sind drei der Themen, die Küstenforscher und Küsteningenieure am 11. und 12. Oktober 2017 bei der KüNO-Jahrestagung in Rostock diskutiert haben. Unter dem Dach „Küstenmeerforschung in Nord- und Ostsee (kurz KüNO)“ fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung zwölf Verbundprojekte im Forschungsrahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA)“.

Im Zentrum der Küstenforschung stehen unter anderem folgende Fragen: Werden extreme Wetterereignisse in den nächsten Jahren zunehmen? Können unsere Küstenökosysteme mit ihrer Vielfalt an Lebewesen dem steigendenden Nutzungsdruck standhalten? Schützen unsere Deiche und Dünen auch bei steigendem Meeresspiegel noch zuverlässig unsere Küsten und können sie dabei sogar ein artenreicher Lebensraum für Pflanzen und Tiere werden? Kann man den Wert der Küstenlandschaft ihre Leistungen für den Menschen beziffern und wie verändern menschliche Eingriffe den Wert dieses Lebensraums?

[[22609_r]]Auf der Jahrestagung präsentierten die Verbundprojekte neueste Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten und diskutierten mit Kollegen aus Wissenschaft und Praxis. Im Themenschwerpunkt „Ökosystemforschung Küstenmeer“ sind fünf der Verbünde (BACOSA, NOAH, MOSSCO, SECOS und STopP) angesiedelt - sechs Verbünde bearbeiten den Themenschwerpunkt „Nachhaltiger Küstenschutz“ (ALADYN, EcoDike, EXTREMENESS, LivingCoastLab, PADO und STENCIL).

Prof. Dr. Kay-Christian Emeis, Sprecher des KüNO-Lenkungsausschusses, eröffnete die Tagung und stellte in seiner Keynote-Rede die Erfolge von KüNO dar. Mit den gemeinsamen Datenbanken und den frei verfügbaren Habitat-Atlanten sind für die Küstenzonen der Nord- und Ostsee wichtige Werkzeuge zur Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung der deutschen Küstenzonen entstanden.

[[22608_r]]Rudolf Leisen, Leiter des Referats „System Erde“ im Bundesministerium für Bildung und Forschung, kündigte in seinem Grußwort an, den Dialog mit den Küstenforschern, der 2013 angestoßen wurde, in den nächsten Monaten wieder aufzugreifen und weiterzuführen. In enger Zusammenarbeit mit der Wissenschaft möchte das Bundesforschungsministerium im „Agendaprozess Küste“ auch weiter zukunftsrelevante Forschungsthemen für künftige Förderbekanntmachungen entwickeln, sagte Leisen. Ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg wird das vom 28. Februar bis 2. März 2018 in Berlin stattfindende 2. Symposium „Küstenmeerforschung“ sein. Außerdem lobte Leisen die Trans- und Interdisziplinarität der deutschen Küstenforschung: „Nahezu alle Fachrichtungen der Küstenforschung von der Ökologie bis zum Küsten-Wasserbau, von der Physik bis zur Geo-Morphologie und von den Ökonomie- und Sozialwissenschaften bis zum Natur- und Umweltschutz arbeiten in diesem Schwerpunkt zusammen.

Das Bundesforschungsministerium investiert bis 2019 mehr als 17 Millionen Euro in den Förderschwerpunkt Küstenmeerforschung Nord- und Ostsee.