Die Beteiligung an Verbundforschungsprojekten zur jetzt veröffentlichten gemeinsamen transnationalen Förderbekanntmachung „ERA MIN Joint Call 2018 – Raw Materials for Sustainable Development and the Circular Economy“ steht Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, Hochschulen und Forschungseinrichtungen in folgenden Ländern bzw. Regionen offen:
- Belgien
- Brasilien
- Chile
- Deutschland
- Finnland
- Frankreich
- Griechenland
- Irland
- Kalabrien (Italien)
- Polen
- Portugal
- Quebec (Kanada)
- Rumänien
- Schweden
- Slowakei
- Slowenien
- Spanien
- Südafrika
- Türkei
Grundlage dieser Förderrichtlinie ist der von den beteiligten Förderorganisationen verfasste gemeinsame Ausschreibungstext zur Konzeption von Anträgen für transnationale Forschungsverbünde1. Für die Förderung der Teilprojekte in den beteiligten Ländern bzw. Regionen gelten die jeweiligen nationalen/regionalen Richtlinien.
Die nachfolgenden Regelungen sind spezifisch auf potenzielle Antragsteller aus Deutschland ausgerichtet, die in den genannten transnationalen Verbundvorhaben mitwirken wollen. Die Fördermittelgeber der anderen Länder und Regionen veröffentlichen vergleichbare, an das jeweilige nationale bzw. regionale Recht angepasste Regelungen.
1 Förderziel, Zuwendungszweck, Rechtsgrundlage
1.1 Förderziel und Zuwendungszweck
Mit der Förderrichtlinie verfolgt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Ziel, mit Hilfe von Forschung und Entwicklung Beiträge zur Umsetzung einer ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft zu leisten. Zentrales Anliegen der ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft ist es, den Wert von Produkten, Komponenten und Rohstoffen so lange wie möglich zu erhalten und möglichst wenig Abfall zu erzeugen, um so die Gesamtrohstoffproduktivität zu erhöhen und Umweltbelastungen zu verringern. Dafür ist es erforderlich, Kreisläufe, branchenübergreifende Wertschöpfungsnetze oder Kaskadensysteme zu etablieren. Vorrang hat dabei die verlängerte Nutzung und Kreislaufführung von Produkten und Komponenten. Wenn keine weitere Kreislaufführung von Produkten oder ihren Komponenten möglich oder sinnvoll ist, sollen die enthaltenen Rohstoffe durch Recycling dem Wirtschaftskreislauf wieder zugeführt werden. Die intensive Zusammenarbeit von Akteuren aus Unternehmen und öffentlicher Forschung auf europäischer Ebene soll im Ergebnis neue technologische und wirtschaftliche Potenziale erschließen und die Position von deutschen Unternehmen als wettbewerbsfähige Anbieter auf dem Sektor Kreislaufwirtschaft stärken.
Die Schließung von Kreisläufen für Produkte, Komponenten und Rohstoffe ist nur erstrebenswert, wenn in der Lebenszyklusperspektive effektiv Ressourcen eingespart werden können. Potenziale und Grenzen einer Kreislaufführung sind daher mit Blick auf Wirtschaftlichkeit, Umweltverträglichkeit und soziale Akzeptanz im Rahmen einer ganzheitlichen Betrachtung zu berücksichtigen.
Das ERA-NET ERA-MIN 2 ergänzt die nationalen Förderaktivitäten im Bereich der Rohstoffeffizienz und Kreislaufwirtschaft. ERA-MIN 2 ermöglicht dabei die Zusammenarbeit deutscher Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit akademischen sowie industriellen Partnern der beteiligten Länder in Forschungs- und Entwicklungsprojekten, die durch die internationale Zusammenarbeit einen Mehrwert gegenüber nationalen Projekten aufweisen.
Die Förderrichtlinie unterstützt die Umsetzung des BMBF-Forschungskonzepts „Ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft“, ist Teil des Rahmenprogramms „Forschung für nachhaltige Entwicklung – FONA3" und ergänzt die europäische Förderung im Rahmenprogramm für Innovation und Forschung „Horizont 2020“.
https://www.bmbf.de/foerderungen/bekanntmachung-2106.html