Wissenschaftsjahr „Meere und Ozeane geht zu Ende

Kleine Meeresforscher, Plastikpiraten, Elbschwimmer: Das Wissenschaftjahr Meere und Ozeane hat anderthalb Jahre lang Kinder, Jugendliche und Erwachsene über die Situation und die Bedeutung der Meere und Ozeane informiert. Zusätzlich wurde ein neuer Forschungsschwerpunkt „Plastik in der Umwelt aufgelegt, um erstmalig einen wissenschaftlich fundierten Überblick zu bekommen, über welche Wege und in welchem Maßstab Plastik bis in die Ozeane gelangt.

Mit der Aktion Kleine Meeresforscher wurden 55.000 mobile Küstenlabore mit Forschungsanleitung und Informationen über die Biodiversität in Meeren und Küsten an Kinder verteilt, um sie an diesen sensiblen Lebensraum heranzuführen. Wie wichtig saubere Flüsse für ein sauberes Meer sind, darauf haben 262 Schwimmerinnen und Schwimmer aufmerksam gemacht, die von Dresden bis Geesthacht 575 Kilometer die Elbe flußabwärts geschwommen sind. Und mehr als 2.500 Jugendliche schwärmten als sogenannte Plastikpiraten in ganz Deutschland aus, um die Verschmutzung der Flüsse zu untersuchen. 376 Datensätze wurden zur Analyse eingereicht. Erste Auswertungen haben ergeben, dass 5.341 Müllteile auf einer Gesamtfläche von 8.298 Quadratmetern gefunden wurden, im Schnitt 0,64 Müllteile pro Quadratmeter. Umgerechnet bedeutet das: In einem Zimmer mit einer Größe von 50 Quadratmetern würde man 32 Müllteile finden - Müll, der über die verschiedenen Wasserwege bis ins Meer getragen wird.

Für den Forschungsschwerpunkt „Plastik in der Umwelt – Quellen, Senken, Lösungsansätze werden 18 Verbundprojekte mit rund 100 Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden, und Kommunen ein Gesamtbild zeichnen, wie Kunststoffe produziert, eingesetzt, genutzt, gehandelt und entsorgt werden. Insgesamt stellt das BMBF dafür bis 2021 35 Millionen Euro zur Verfügung, eines der weltweit größten Forschungsprogramme zum Thema Plastik bisher.

Anderthalb Jahre lang haben Wissenschaftlerinnen und Forscher in mehr als 1.000 Veranstaltungen umfassend zur Situation der Meere informiert, ihr Wissen und den Stand der Forschung anschaulich vermittelt und eine wichtige Botschaft transportiert: Jede und jeder kann etwas dafür tun, die Meere zu schützen.