Energiewende: mehr als Wind und Sonne!

Energie braucht Land! Unter diesem prägnanten Motto diskutierten am 9. September 2015 in Uebigau-Wahrenbrück rund fünfzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Landkreis Elbe-Elster und den umliegenden Regionen über die aktuellen Ergebnisse aus Forschung und Praxis.

Die zentrale Frage war, wie bislang ungenutzte Ressourcen in ländlichen Räumen die Energiewende praktisch voranbringen können. Die Veranstaltung „Energiewende: mehr als Wind und Sonne“ fand im Rahmen der Förderaktivitäten des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zum „Nachhaltigen Landmanagement“ statt.

Der Regionalworkshop ist bereits der Zweite einer Veranstaltungsreihe zu Ergebnissen und Lösungsansätzen, die seit 2010 durch die Verbundprojekte der Fördermaßnahme entwickelt wurden. Frau Dr. Birgit Metz vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) betonte: „Damit Forschungsergebnisse schnell ihren Weg in die Anwendung finden und eine nachhaltige Entwicklung unterstützen können, ist die frühzeitige Zusammenarbeit und ein enger Dialog zwischen Forschern und Akteuren aus der Praxis wesentlich. Dies zu unterstützen ist ein wichtiges forschungspolitisches Ziel des BMBF.“

Mit Blick auf die Verbreitung der Lösungen wurden gezielt regionale Praxisakteure zum Workshop eingeladen. Es diskutierten lokale Energiemanager, Energieversorger und Netzbetreiber, Vertreter von Ingenieurbüros, regionale Verbänden und Vereinen; aber auch energieinteressierte Bürgerinnen und Bürger sowie Kommunalpolitiker und Verwaltungsmitarbeiter. Hierbei wurden auch die Möglichkeiten neuer Kooperationen erörtert.

Die Veranstaltung organisierte das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. aus Müncheberg zusammen mit der Stadt Uebigau-Wahrenbrück. Der Bürgermeister der Stadt Uebigau-Wahrenbrück Herr Andreas Claus betonte, dass es für den Erfolg der Energiewende „gerade in für Kommunen wirtschaftlich angespannten Zeiten immer wichtiger wird, Reststoffe als Rohstoff für die Energiegewinnung nutzbar zu machen und beispielsweise das teuer gereinigte Abwasser nicht einfach abzuleiten“. Professor Thomas Weith vom ZALF machte deutlich: „Die Energiewende geht uns alle an. Das vorhandene Wissen zu dezentralen Energieversorgungsansätzen hierzu aus vielen Projekten muss nun angewandt und weiterverbreitet werden.“ Konkrete Möglichkeiten zeigte Frau Helke Wendt-Schwarzburg von der inter3 Institut für Ressourcenmanagement GmbH. Sie präsentierte beispielhaft die im Verbundprojekt „RePro – Ressourcen vom Land“ entwickelten Werkzeuge, „mit denen Gemeinden und Unternehmen auf der Grundlage lokal verfügbarer Reststoffe, wie Waldrestholz, Grünschnitt oder gereinigtes Abwasser, den Aufbau und die Umsetzung eigener regionaler Wertschöpfungsketten schrittweise planen können.“

Der Regionalworkshop zeigte die Vielfalt von Möglichkeiten und Wegen zur Umsetzung der Energiewende. In den Worten eines Teilnehmers zusammengefasst: „Wir müssen an den richtigen Stellen Wind machen!“ Zukünftig sei auch der Blick über den eigenen Tellerrand hin zu einer verstärkten regionalen Zusammenarbeit bei der Nutzung von lokalen Ressourcen, wie Biomasse und Reststoffen zentral. Neue Forschungsansätze helfen, innovative Impulse für die Praxis zu geben.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter: http://www. http://modul-b.nachhaltiges-landmanagement.de