Nachhaltiger Konsum durch langlebige Produkte
Dr. Janis Winzer erforscht mit seinem Team Obsoleszenz als Herausforderung für Nachhaltigkeit im Projekt OHA.
Vom Winzer zum Nachwuchsgruppenleiter
Er heißt nicht nur Winzer, sondern vor seinem Studium hat er tatsächlich als Winzer gearbeitet, aber auch in der Forstwirtschaft und als Gärtner. Mit 25 Jahren hatte Janis Winzer sich dann zum Studium des Wirtschaftsingenieurwesens entschieden. Sein Engagement für Ökologie und Nachhaltigkeit begleiten ihn schon sein halbes Leben. Von daher war die Promotion über Instrumente der ökologischen Produktsteuerung eine logische Entwicklung. Und heute leitet er gemeinsam mit Prof. Melanie Jaeger-Erben die Nachwuchsgruppe OHA „Obsoleszenz als Herausforderung für Nachhaltigkeit – Ursachen und Alternativen" in der sozial-ökologischen Forschung.
Obsoleszenz und nachhaltiger Konsum
„Mit unserem Team versuchen wir die Gründe herauszufinden, warum es gesellschaftlich zu Kurzlebigkeit bei Produkten, vor allem elektronischen Produkten gekommen ist." Denn mit der Produktion und Entsorgung vieler Produkte gehen signifikante Umweltprobleme einher. Neben geschlossenen Stoffkreisläufen, der Verbesserung von Produktionsbedingungen sowie nachhaltigem Design ist vor allem auch eine Verlängerung der Nutzungs- und Lebensdauer von Produkten ein wichtiger Hebel zur Steigerung der Ressourcenproduktivität und -effizienz. In der empirischen Forschung fehlt aber bisher ein umfassender Erklärungsansatz für das Zusammenwirken von Wirtschafts- und Konsumpraktiken bei der Entstehung von Obsoleszenz. „Wir wollen eine Theorie der Obsoleszenz als Teil moderner materieller Kultur aus technik-, wirtschafts- und sozialwissenschaftlicher Perspektive entwickeln." Dazu widmen sie sich Fragen wie: Welche wirtschaftlichen Logiken, technischen Eigenschaften und Konsumpraktiken begünstigen kurze Nutzungs- und Lebensdauern? Warum spielt Langlebigkeit als Produkteigenschaft oftmals eine untergeordnete Rolle? Welchen Nachhaltigkeitsbeitrag leisten reparier- und modulierbare Produkte, verbesserte Prüfverfahren sowie öko-innovative Wirtschafts- und Konsumpraktiken und wie können sie gefördert werden?
Nachwuchsguppenleitung
Winzer sagt, die Nachwuchsgruppenleitung sei ein Traum und er sei dem BMBF sehr dankbar dafür: „Wir entwickeln eine Leidenschaft für unsere Arbeit. Die Leidenschaft trifft am Ende in guter Vorbereitung und Gelegenheit auf Erfolg. Und deshalb bin ich fest davon überzeugt, dass die Nachwuchsgruppen erfolgreich sein werden, auch langfristig erfolgreich sein werden!" Winzer genießt es und hält es für sehr wichtig, eng mit anderen Forschenden zusammenzuarbeiten. Besonders für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sei es wichtig, gemeinsam eine Vision zu entwickeln und Forschungsergebnisse dann an einer Art Leitstern zu erzielen.
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