Teilen und Teilhabe in der Stadtgesellschaft

Prof. Dr. Alexandra Palzkill erforscht mit ihrem Team sozial-ökologische Transformationsperspektiven der Sharing Economy im Projekt UrbanUp.

Teilen ist kein neues Konzept

In vielen Kulturen gehört Teilen zum Alltag – nicht zuletzt als Notwendigkeit, um mit knappen Ressourcen möglichst sparsam umzugehen. Alexandra Palzkill wollte wissen, wie Wirtschaften und Gesellschaft funktionieren, was Wohlstand in einer Gesellschaft bedeutet und wie deren Strukturen sich verändern. Deshalb hat sie Soziologie und Volkswirtschaftslehre studiert. Die Kombination dieser beiden Fächer, die die Bezüge von Gesellschaft, Wirtschaft und Wohlstand aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten, fand sie besonders spannend. Als Juniorprofessorin interessiert Sie sich unter anderem brennend für folgende Fragen: „Wie gestaltet sich ein gesellschaftlicher Aushandlungsprozess für die Erlangung von Wohlstand und welche Rolle spielen Wirtschaft und Unternehmen dabei? Und wie lassen sich diese Prozesse eigentlich verändern und Unternehmen und Wirtschaften wieder so gestalten, dass sie gesellschaftlichen Wohlstand wirklich stärken und nicht nur den ökonomischen?"

Wuppertal im urbanen Transformationsprozess

Gemeinsam mit der Juniorprofessorin Prof. Karoline Augenstein von der Bergischen Universität Wuppertal leitet sie die Nachwuchsgruppe UrbanUp „Upscaling-Strategien für eine Urban Sharing Society". Zentrale Praxispartner in Wuppertal sind zivilgesellschaftliche Initiativen, lokale Unternehmen und Einrichtungen der Stadt. Somit ist Wuppertal das „Reallabor" von UrbanUp und politischer Akteur im urbanen Transformationsprozess. Mit ihrem Team leisten sie einen Beitrag zur Gestaltung urbaner Umwandlungsprozesse, die für viele Städte in Deutschland und weltweit an Bedeutung zunehmen wird. Die Anwendungsfelder für die urbanen Sharing-Konzepte sind in Wuppertal vor allem Mobilität, Flächen und Kultur. Gemeinsam werden dafür Konzepte entwickelt, wie einzelne Anwendungsfelder politisch gefördert und in laufende Prozesse nachhaltiger Stadtentwicklung eingebettet werden können. Diese Sharing-Konzepte sollen soziale, ökologische und ökonomische Faktoren in der Entwicklung zukunftsfähiger Städte berücksichtigen.

Brennen für die Forschung

Seit Alexandra Palzkill mit dem Studium angefangen hatte, wollte sie in die Forschung gehen und an gesellschaftlich wichtigen Fragen arbeiten. „Gesellschaftliche Transformation, wie sich Wirtschaft und Gesellschaft ändern können, was Wohlstand eigentlich ist und wie ‚gutes Leben' in der wechselseitigen Beziehung von beidem stehen kann, das waren immer die übergeordneten Fragen für mich." Bis sie bei der Arbeit am ‚Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie' mit der Verknüpfung dieser Themen zur ökologischen Nachhaltigkeit kam, war das eher im Privaten ein Thema für sie. „Seit meiner Forschungsarbeit geht es bei mir um die Verknüpfungen zwischen Wirtschaft, Gesellschaft, Wohlstand und Ökologie und wie gesellschaftliche Transformation zu alternativem Wohlstand sozial und ökologisch nachhaltig aussehen kann und wer hier relevante Akteure sind."

Arbeit und Familie

Die Frage wie sich Wohlstand bildet und was ein gutes Leben ausmacht, prägt nicht nur ihre Arbeit, sondern auch ihre Familie. Insbesondere dann, wenn klar wird, was das Leben wirklich bereichert „und wie viel Zeit wir mit Dingen verbringen, die das nicht tun." Deswegen versucht die Juniorprofessorin, so viel Zeit wie möglich mit ihrer Familie und ihren Freunden zu verbringen. Dabei stehen dann nicht der Konsum im Mittelpunkt, sondern beispielsweise eine gemeinsame Fahrradtour oder ähnliche Unternehmungen.

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