Nachhaltige Landschaften

Dr. Ina Säumel von der Technischen Universität Berlin erforscht mit ihrer Nachwuchsgruppe die Folgen des Landnutzungswandels in Uruguay.

„Wir setzen auf neue Formen nachhaltiger Umweltbildung mittels der Methoden der sogenannten Citizen Science", sagt die Nachwuchsgruppenleiterin.

Vielseitiges Interesse

Sie hat Diplome in Geographie und Biologie, ihre Nebenfächer waren Meteorologie, Chemie und Physik. Dass sie so vielseitig interessiert ist, spiegelt sich auch in ihren Forschungsvorhaben wider. Ina Säumel hat zu stadtökologischen Perspektiven in Berlin geforscht, war Leiterin eines Pflanzenökologischen Labors und hat Konzepte für urbane Regenwasserbewirtschaftung und Abwassersysteme entwickelt und ist immer noch in diesem Feld tätig. Von September 2018 an wird sie das Horizon 2020-Projekt EdiCitNet leiten.

Seit vielen Jahren bereist sie Uruguay und wollte schon immer in Südamerika forschen. Durch ihre vielen Reisen ist ihr die Änderung im Landnutzungswandel regelrecht ins Auge gesprungen. Eukalyptusbäume und Kiefern bilden große Monokulturen ebenso wie Sojaanbauflächen. Mit ihrem Team erforscht sie seit 2014, was diese dramatische Landnutzungsänderung für ökologische Folgen hat und erhebt wichtige Daten, die es zuvor noch nicht gab.

Glücksmomente

Viele Ergebnisse dieser Forschung fließen in den Bildungsplan von Grundschulen ein. Die ökologischen Parameter, die von Säumels Team erhoben wurden, werden langfristig durch BürgerwissenschaftlerInnen und lokale Landschulen weiter gemessen. So lernen die SchülerInnen laut Säumel, „Daten nicht nur zu messen, sondern auch kritisch zu bewerten." Die in das Projekt eingebundenen Landschulen sind in der Regel sehr kleine Schulen, die fünf bis 15 Kinder unterschiedlicher Altersstufen unterrichten. Die Fragen der Kinder stellen die Nachwuchsgruppenleiterin vor immer neue Herausforderungen und eröffnen ihr neue Horizonte, wie die Kinder die Landschaft wahrnehmen, in der sie leben. Säumel betont: „Das sind immer wieder Glücksmomente, die es sehr schön machen, vor Ort zu forschen". Ihre eigenen Kinder nimmt sie gerne auf die Forschungsreisen mit.

Nachwuchsförderung und Globalisierung

Die Besonderheit der Nachwuchsgruppen aus der Maßnahme aus „Nachwuchsgruppen Globaler Wandel - 4 + 1" des BMBF-Referats 723 ist für Säumel die generöse Förderung von Forschung, auch im nichteuropäischen Bereich. Das und die Anwendungsorientierung hält sie für ausgesprochen wichtig. Selbständig forschen zu können und eigene Methoden zu entwickeln, schätzt sie ebenso, wie ihr Team anzuleiten, das international aufgestellt ist.

„Wir üben Globalisierung Tag für Tag", so Säumel, „und das in Deutsch, Spanisch und Englisch." Manchmal sei es wie ein babylonisches Sprachengewirr, aber eben auch sehr interessant, die kulturellen Backgrounds zu integrieren.

Dr. Ina Säumel im Interview

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Köpfe der Zukunft - Dr. Ina Säumel im Interview
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