hyTracks - Entwicklung einer Stakeholder-orientierten Interaktionsplattform für die Gestaltung resilienter Transformationspfade einer regionalen Wasserstoffwirtschaft
Für den Aufbau einer Wasserstoffindustrie in Deutschland sind bundesländerübergreifende, gemeinsame Anstrengungen nötig. Die gegenwärtige frühe Phase der Transformation zu einer auf Wasserstoff basierenden Industrie sind technologisch und gesellschaftlich von großen Unsicherheiten geprägt. Auch stellt sich die Frage nach dem „richtigen“ Transformationspfad. Beispielsweise bestehen Unsicherheiten mit Blick auf die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen, die Wirtschaftlichkeit der Wasserstoffindustrie sowie der kontinuierlichen neuen technologischen Entwicklung. Hinzu kommt eine noch unklare gesellschaftliche Akzeptanz.

Die Komplexität beim Aufbau der Wasserstoffindustrie, die sich hierdurch auf ganz unterschiedlichen Ebenen ergibt, macht deutlich, dass diese nur in Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure vereinfacht werden kann. Das Forschungsprojekt hyTracks der Universität Bremen entwickelt nun eine interaktive Plattform, auf der interdisziplinäre Forschungsansätze zusammengeführt werden. Hier können mit Stakeholdern entlang der Wasserstoff-wertschöpfungskette Lösungsansätze und Transformationspfade modelliert und diskutiert werden.
Ansätze aus der Innovationsforschung werden mit Agentenbasierten Modellen und der Energiesystemmodellierung kombiniert und für die Akteure interaktiv auf der Plattform visualisiert. Dies erlaubt ein besseres Verständnis für mögliche Transformationspfade zum Aufbau der Wasserstoffwirtschaft. Gleichzeitig können direkt gemeinsam neue Lösungen auf Basis fundierter Daten erhoben werden.
Sozioökonomische Perspektive einer regionalen Wasserstoffwirtschaft mit Fokus auf nachhaltige Stahlproduktion
Die Bremer Wirtschaft ist besonders von CO2-intensiven Industrien (Stahlproduktion, Schiffsverkehr und Logistik) geprägt. Die CO2-Emissionen der Stahlerzeugung im Bremer Stahlwerk entsprechen beispielsweise in etwa 50 Prozent der gesamten CO2-Emissionen Bremens. Hier zeigt sich das enorme Potenzial zur Emissionssenkung für Bremen. Eine lokale Wasserstoffwirtschaft sollte daher hier ansetzen.
Auf den Industriehafen mit dem Stahlwerk und weiteren 50 Unternehmen konzentriert sich rund die Hälfte des stadtbremischen Seegüter-Umschlags. Dieser Standort könnte als Transformationsplattform dienen, um eine Grüne Wasserstoff Wertschöpfungskette in win-win-orientierten Kooperationsformen sowohl zu entwickeln als auch zu bekräftigen.
Der Bremer Industriehafen mit starker Ausstrahlung in die Region
Der Ausstieg aus der Kohle erfordert auch neue Perspektiven für die Region Bremen, da die Stilllegung des Kohlekraftwerkes im Bremer Industriehafen bis Mitte der 2020er Jahre unabdingbar ist.
Koordinator
Dr. Torben Stührmann
Universität Bremen
FB 4 / FG Resiliente Energiesysteme
artec | Forschungszentrum Nachhaltigkeit
Enrique-Schmidt-Straße 7, 28359 Bremen
Tel. 0421-218-64896
Fax. 0421-218-9864896
Email: t.stuehrmann@uni-bremen.de
Als zentrales Element der bremischen Wirtschaft wollen industrielle und politische Akteure und Entscheider den Industriehafen aber nicht aufgegeben und treten für eine industrielle Folgenutzung ein, beispielsweise als Nukleus einer regionalen grünen Wasserstoffwirtschaft. Hier setzt das Projekt hyTracks der Universität Bremen an. Es wird Transformationspfade mit Entscheidern entlang der Wasserstoffwertschöpfungskette am Beispiel des Bremer Industriehafens modellieren und Lösungsansätze gemeinsam entwickeln.
Zuletzt geändert am