RuralFutures - Strategien für multifunktionelle, biodiverse und nachhaltig produktive Landschaften in forst- und landwirtschaftlich überprägten Grasländern in Uruguay

Dynamische Änderungen der Landnutzung, des Klimas und biologischer Invasionen sind Ergebnisse und Triebkräfte des globalen Wandels zugleich. Sie können die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen verhindern oder die Stabilität der Ökosysteme und deren Biodiversität reduzieren. Davon sind Grasländer – eine der wichtigsten Landreserven für landwirtschaftliche Hochleistungskulturen und gleichzeitig eines der gefährdetsten Biome weltweit – besonders betroffen.

Im Fokus des Projektes stehen deshalb die dramatischen Landnutzungsänderungen der nativen Grasländer Südamerikas, insbesondere Uruguays. Während weniger als ein Prozent des Territoriums Uruguays einen Naturschutzstatus hat, werden 95 Prozent land- und forstwirtschaftlich genutzt. Allein die forstwirtschaftlich genutzte Fläche ist mittlerweile 30-mal größer als vor 25 Jahren. Sie umfasst ein Gebiet von 1,45 Millionen Hektar. Für diese Aufforstungen werden fast ausschließlich nicht-heimische Eucalyptus und Pinus Arten verwendet. Die ökologischen Folgen dieser Aufforstungspraxis werden zwar kontrovers diskutiert, sind wissenschaftlich jedoch kaum erforscht.

Projektziele
Das RuralFutures Projekt trägt dazu bei, diese Gefährdungsmechanismen zu verstehen und alternative Nutzungsszenarien für Grasländer zu entwickeln.

RuralFutures arbeitet mit deutschen und uruguayischen Forschungseinrichtungen, Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen sowie der nationalen und transnationalen Forstwirtschaft zusammen. Ziel ist die Entwicklung einer öffentlichen Datenbank, die Entscheidungsträgern Strategien für multifunktionelle, biodiverse und nachhaltig produktive Landschaften aufzeigt – und für weitere globale Forschungsprojekte genutzt werden kann.

Auf 30 Langzeit-Monitoring-Stationen entlang eines Klimagradienten werden auf Grundlage des Konzeptes der ‚Multifunktionalen und Nachhaltig Produktiven Landschaften’ ein komplexes Evaluierungssystem etabliert. So können verlässliche Daten zu den ökologischen Mechanismen und Folgen dieses Landschaftswandels erhoben werden. Mit Hilfe dieses Steuerungsinstruments werden gemeinsam mit lokalen Stakeholdern Strategien für eine multifunktionale, nachhaltig produktive und biodiversitätsfreundliche Landnutzung definiert.

Die Aufgaben des RuralFutures Langzeit-Monitorings werden im Laufe des Projektes an lokale Landschulen übergeben und in ihren Bildungsplan integriert. Damit wird nicht nur die langfristige Datenaufnahme und deren Übertragung in eine Datenbank, gesichert sondern auch für neue Formen von wissenschaftlicher Praxis an Schulen gesorgt. So setzt das RuralFutures Projekt Grundlagen für eine kritisch-emanzipatorische Umweltbildung von Bürgern und zukünftigen Wissenschaftlern.

Projektleitung
Dr. Ina Säumel
Technische Universität Berlin, Institut für Ökologie
Ernst-Reuter-Platz 1
10587 Berlin
Tel.: +49 30 31 47 1373
E-Mail: ina.saeumel@tu-berlin.de

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