WaterPower - Kollidierende Megatrends des Globalen Wandels in einer westafrikanischen Küstenstadt

Das Zusammenwirken mehrerer Megatrends des Globalen Wandels kann in sich stark und unkontrolliert wachsenden Städten zu sehr negativen Auswirkungen führen. Deren Treiber sind sowohl die stadt-regionalen Ebene (Bevölkerungswachstum und steigender Ressourcenverbrauch, Umweltdegradation) als auch die globale Ebene (Klimawandel). Eine Kollision dieser Trends kann zu einem Überschreiten von Kipppunkten und nicht-intendierten Regime-Shifts führen. Möglich ist, dass sich sozial-ökologische Systeme dann außerhalb jeglicher Regulationsreichweite (Adaptation oder Transformation) befinden.

Die drängenden Forschungsfragen in diesem Kontext sind:

  • Wann sind sozial-ökologische Regime-Veränderungen so fundamental, dass die städtische, nationale oder internationale Handlungs- und Steuerungsfähigkeit untergraben wird und nachhaltige Entwicklungspfade nicht (mehr) beschritten werden können?
  • Kommt es zu einer Überlagerung multipler Megatrends und Krisenphänomene des Globalen Wandels und wie wirken die unterschiedlichen Faktoren zusammen?

Projektziele
Im Projekt WaterPower werden skalenübergreifende Dynamiken und multiple Krisenphänomene des Globalen Wandels am Beispiel der Wasserkrise in einer schnell wachsenden Küstenstadt West-Afrikas untersucht. Damit wird das Zusammenwirken mehrerer Megatrends des Globalen Wandels in den Mittelpunkt gerückt, deren Treiber sowohl von der stadt-regionalen Ebene (Bevölkerungswachstum und steigender Ressourcenverbrauch, Umweltdegradation) als auch von der globalen Ebene (Klimawandel) ausgehen. Eine Kollision dieser Trends kann zu einem Überschreiten von Kipppunkten und nicht-intendierten Regime-Shifts führen. Möglich ist, dass sich sozial-ökologische Systeme dann außerhalb jeglicher Regulationsreichweite (Adaptation oder Transformation) befinden.

Die regionale Fokussierung dient dabei als illustratives Fallbeispiel, um exemplarisch für die übergeordnete Frage empirische Evidenz und Transformationswissen zu generieren. Durch die enge Einbindung des Projektes WaterPower in nationale und internationale wissenschaftliche Netzwerke, ist ein Gegenüberstellen und Transfer der fallstudienbezogenen Befunde sichergestellt. West-Afrika eignet sich als Untersuchungsregion aus mehreren Gründen: zum einen verläuft die Urbanisierung dort gegenwärtig rasch, ohne dass die Ver- und Entsorgungsinfrastruktur Schritt halten könnte, zum weiteren stellt der Globale Wandel, einschließlich des Klimawandels, enorme Herausforderungen an die Anpassungsfähigkeit der Gesellschaften bei gleichzeitig eher schwachen Governance-Systemen (vgl. IPCC AR5, 2014).

Das Konzept des urbanen Metabolismus wird mit Ansätzen der Politischen Ökologie erweitert. Dadurch gelingt es, das urbane metabolische Regime nicht nur quantitativ abzubilden, sondern die sozialen und politischen Prozesse aufzudecken, die die Naturverhältnisse produzieren. Fragen der Kontrolle über Ressourcen sowie der ungleichen Verteilung von Umweltlasten werden durch diesen Zugang in den Mittelpunkt gerückt.
Durch eine systematische Einbindung relevanter Akteure in den Forschungsprozess sollen zukünftige Entwicklungspfade identifiziert und Steuerungsoptionen abgeleitet werden, ohne ein reduktionistisches und lineares Wissenstransfer-Modell zu reproduzieren.

Projektleitung
Prof. Dr. Antje Bruns
Universität Trier
Tel.: +49 651 201 4550
E-Mail: waterpower@uni-trier.de

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