PlanktoSERV - Vulnerabilität des globalen Wandels auf Nordsee Plankton und entsprechende Ökosystemleistungen

Menschliche Aktivität und der damit verbundene Anstieg von Treibhausgasemissionen haben simultane Veränderungen in einer Reihe von abiotischen Meeresparametern zur Folge.

Der Weltklimarat (IPCC) hat hierzu verschiedene Szenarien modelliert, mit dem Ergebnis, dass bis zum Jahr 2100 eine Erhöhung der Temperatur um 0,6 - 2 °C und ein Absenken des des pH-Wertes um 0,1 - 0,4 Einheiten in den oberen hundert Metern der Ozeane zu erwarten ist. Weiterhin wird angenommen, dass sich aufgrund der zunehmenden Frequenz und Intensität der Regenfälle und Frischwassereinträge von Flüssen der Salzgehalt vor allem in Küstenregionen weiter vermindern wird. Dazu kommt die urbane, landwirtschaftliche und industrielle Entwicklung, die auch in Zukunft bio-geochemische Kreisläufe durch Nährstoffeinträge beeinflussen wird. Marine Organismen sind folglich gleichzeitig den Einflüssen von multiplen anthropogenen Stressfaktoren ausgesetzt. Ungefähr 50 Prozent der Weltbevölkerung lebt in Küstengebieten und es besteht eine starke – auch wirtschaftliche – Abhängigkeit von funktionierenden, gesunden Ökosystemen mit den darin lebenden Organismen. Der Einfluss von Klimaveränderungen auf die pelagischen Gemeinschaften an den Küsten könnte drastischen Folgen für sozio-ökonomische Aktivitäten haben.

Vor dem Hintergrund der Größenordnung dieser Bedrohung, sind die letzen zwei Jahrzehnte eine Anzahl von Verminderungsstrategien entwickelt worden. Problematisch hierbei ist nur, dass die entwickelten Maßnahmen auf unvollständigen wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen, da die meisten der aktuellen Studien ihren Fokus nur auf einzelne Einflussfaktoren gelegt haben.

Projektziele
Planktonische Organismen spielen im marinen Nahrungsnetz eine zentrale Rolle und sind von essentieller Bedeutung für ein gesundes Ökosystem. Sie sind Schlüsselindikatoren für Veränderungen in einem marinen Ökosystem und aus diesem Grund werden die Hauptplanktongruppen im PlanktoSERV Projekt betrachtet. Im Projekt PlanktoSERV wird der Einfluss von simultanen Veränderungen von Temperatur, pH-Wert, Nährstoff- und Salzgehalt unter realistischen Bedingungen untersucht. Dazu betrachten die Nachwuchs-Wissenschaftler verschiedene organisatorische Ebenen (individuelle Populationen und Gemeinschaften) indem sie unter künstlichen Bedingungen Mikrokosmos- und im Feld Mesokosmos Experimente mit Nordseeplankton durchführen. Diese Experimente werden belastbare Ergebnisse liefern um zukünftige Ökosystemveränderungen zu verstehen. Die daraus gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Bewertung von Auswirkungen werden letztendlich in offizielle Schriftstücke an Entscheidungsträger einbezogen werden um zukünftige Strategien zur Schadensminderung zu optimieren.

Projektleitung

Dr. Cédric Meunier
Alfred-Wegener-Institut (AWI)
Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung
Biologische Anstalt Helgoland
Postfach 180
27483 Helgoland/Germany

Tel. +49 4725 819 3143
E-Mail: cedric.meunier@awi.de

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