UN-Welttag der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU): Forschungsprojekt „Climate Solution for Industries – CS4I“ unterstützt Industrie-Unternehmen auf dem Weg zur Klimaneutralität

Der internationale KMU-Tag am 27. Juni zeigt die Bedeutung von KMU. Vor 15 Jahren richtete das BMBF die Dachmarke „KMU-innovativ“ ein und fördert hierbei auch Forschung zum Klimaschutz, wie etwa das Projekt „Climate Solution for Industries – CS4I“.

Impulsgeber, Ideentreiber, Innovationsbeschleuniger – kleine und mittelständische Unternehmen nehmen in Deutschland eine wichtige Position ein und gelten als Innovations-, Technologie- und Wirtschaftsmotor. Und auch bei den deutschen Mittelständlern gewinnt das Thema Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung, wie eine aktuelle Studie der Gothaer Versicherung zeigt. Ein Aspekt, der auch für das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ein wichtige Rolle spielt: So hat das Ministerium bereits 190 Projekte gefördert, die sich speziell mit Energieeffizienz und Klimaschutz befassen. Seit 2007 läuft diese spezifische Förderung unter der Dachmarke „KMU-innovativ″. So werden die KMU insbesondere zu mehr Anstrengungen in der Forschung und Entwicklung angeregt und besser in die Lage versetzt, noch rascher auf Veränderungen zu reagieren und den erforderlichen Wandel zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit aktiv mitzugestalten.

Neue, digitale Plattform simuliert die Wirksamkeit von Klimaschutz-Maßnahmen von Industrie-Unternehmen – komplett mit Echtzeit-Daten

Ein Beispiel für eine solche Förderung ist das Projekt „Innovative Klimaneutralitätslösung für die Industrie″ (Climate Solution for Industries – CS4I), das seit 2021 vom BMBF gefördert wird. Das Ziel von CS4I: die Entwicklung einer digitalen Plattform, die Industrie-Unternehmen dazu befähigt, ihren „True Footprint Index″ zu ermitteln. Das heißt konkret: In die Plattform fließen nicht nur die Werte der „offensichtlichen″ CO2-Emissionen des jeweiligen Unternehmens ein, sondern es werden ebenfalls die Emissionen aus der vor- und nachgelagerter Wertschöpfungskette berücksichtigt. Denn: Laut Projektteam belaufen sich diese oft auf mehr als 70 Prozent der Gesamtemissionen und müssen daher in ein ganzheitliches Bewertungssystem aufgenommen werden. Ein entscheidender Aspekt dabei ist: In die IT-Plattform werden alle relevanten Klimadaten automatisch eingepflegt – und liegen damit tagesaktuell und in Echtzeit vor. Dank eines eigens vom Projektteam entwickelten, digitalen Zwillings können anschließend die Unternehmen eigene Simulationen vornehmen. Somit werden in Zukunft die Industrie-Unternehmen befähigt, nicht nur die zur Erreichung der Klimaschutzziele geplanten Maßnahmen auszuwerten, sondern auch vorab zu prognostizieren und zu planen. Darüber hinaus versetzt die neue IT-Plattform des Forschungsprojekts CS4I die Unternehmen auch in die Lage, eine systematische Kosten-Nutzen-Bewertung für Klimaschutzmaßnahmen aufstellen zu können. So lässt sich echter Klimaschutz und klimawirksames Handeln effektiv steuern.

Mit bei CS4I: die Projektpartner Gerolsteiner Brunnen, SAP und Döhler

Wichtige Meilensteine des Forschungsprojekts sind zum Beispiel die Entwicklung des Prototyps für den digitalen Zwilling sowie die Prognose- und Simulationsmodelle. Im Zentrum steht anschließend die Pilot-Anwendung des Prototyps beim Praxispartner Gerolsteiner Brunnen. Als weitere Projektpartner konnte der Forschungsverbund die Unternehmen SAP und Döhler gewinnen.