1. Australisch-Deutsches Energie-Symposium

Zwei Jahre lang haben Deutschland und Australien im Projekt START kooperiert. Nun diskutierten Vertreter aus Politik, Forschung und Wirtschaft die Ergebnisse auf einem gemeinsamen Symposium: Wirtschaftliche Chance für beide Länder

Deutschland und Australien forschen gemeinsam für die Energiewende. So findet im Energy Transition Hub regelmäßig intensiver Austausch zwischen Vertretern aus Wissenschaft, Industrie und Politik beider Länder statt. In diesem Rahmen entstand 2017 das BMBF-geförderte Projekt START, in dem deutsche und australische Forschungseinrichtungen zusammen nach optimalen Entwicklungsstrategien suchen. Ergebnisse des Projekts präsentierte der Hub nun am 18. und 19. September auf dem ersten deutsch-australischen Energie-Symposium in Melbourne. Auf der Veranstaltung diskutierten 200 geladene Teilnehmende sowie 50 Referenten aus Politik, Industrie, Forschung und Gesellschaft Herausforderungen und wirtschaftliche Chancen der Energiewende (Link zur Agenda).

Die Rollen der beiden Länder in der globalen Energiewende und ihre Potenziale ergänzen sich: Australien steht fast unbegrenzt Wind und Sonne zur Verfügung und entwickelt sich zu einer weltweiten „Energy-Super-Power", die in großem Maßstab Wasserstoff-basierte Energieträger exportiert. Deutschland hingegen ist führend in Technologien zur Gewinnung erneuerbarer Energie, wird in Zukunft jedoch emissionsfreie Energieträger importieren müssen, um seinen Bedarf zu decken.

Szenarien des Energy Transition Hubs zeigen, wie Australien seinen derzeitigen erneuerbaren Stromanteil von 20 Prozent auf 200 Prozent ausbauen könnte: Die ersten 100 Prozent blieben dann für den nationalen Strombedarf, die zweiten 100 (oder sogar mehr) stünden zur Erzeugung beispielsweise von exportierbarem Wasserstoff bereit (Link zur Studie, Link zu einem Artikel des Guardian Australia).

Das ist für Australien vor allem deshalb attraktiv, weil der Export von Wasserstoff auch durch deutsche Technologien immer günstiger realisierbar wird. Denn deutsche Unternehmen sind führend in Power-to-X-Verfahren, mit denen sich Energie, eingespeist als Strom, chemisch speichern lässt. Flexible Elektrolyse-Vorrichtungen ermöglichen den australischen Partnern zukünftig deutliche Kostensenkungen. Schon jetzt kooperieren australische und deutsche Firmen in Pilotprojekten.

Hintergrund:

Organisiert wurde das australisch-deutsche Energie-Symposium vom Energy Transition Hub in enger Zusammenarbeit mit Adelphi, der Australischen Außenhandelskammer, und der deutschen Botschaft in Canberra. Der Energy Transition Hub wird vom BMBF und DFAT im Projekt START gefördert. Bis April 2020 unterstützt das BMBF START mit 2,1 Millionen Euro. Das Energy Transition Hub als bilaterales Forschungsnetzwerk mit 13 Partnern in beiden Ländern versteht sich als Plattform für internationalen Austausch und bilaterale Kooperation.