Deutschland und Frankreich stärken Zusammenarbeit in der Energieforschung

Neun gemeinsame Forschungsprojekte sollen die europäische Energieversorgung nachhaltiger und effizienter machen – Startschuss fiel Anfang Oktober

Um die ambitionierten Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, bauen Deutschland und Frankreich ihre Zusammenarbeit weiter aus: Gemeinsam brachten das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das französische Forschungs-ministerium Ministère de lʼEnseignement supérieur de la Recherche et de lʼInnovation (MESRI) Ende September neun Energieforschungsprojekte auf den Weg.

Ziel der Anfang Oktober gestarteten Forschungsarbeiten ist eine europaweit nachhaltigere und effizientere Energieversorgung. Denn ohne saubere Energie, das zeigt der Bericht des Weltklimarats auf, kann nachhaltiger Klimaschutz nicht gelingen.

Bei der Projektauswahl verfolgten Deutschland und Frankreich einen breiten Förderansatz

  • Zwei Projekte entwickeln neuartige Batterietechnologien. Sie braucht es, um Strom zwischen zu speichern, denn Wind und Sonne liefern Energie nicht regelmäßig (RAMSES und MOLIBE).
  • Drei Projekte erforschen, wie aus erneuerbar erzeugtem Strom Gase und Chemikalien erzeugt werden können - zum Beispiel durch Nutzung des Klimagases Kohlendioxid (ARCADE, EL-Cat und CatVic).
  • Zwei Projekte untersuchen, wie Wasserstoff-Brennstoffzellen verbessert und eine komplette Haus-Energieversorgung mit Wasserstoff aussehen könnte (BRIDGE und LivingH2).
  • Zwei Projekte widmen sich zukunftsfähigen Stromnetzen. Dazu arbeitet das eine Projekt an der Verbesserung von Komponenten für Hochspannungs-Gleichstrom-Netze. Das andere entwickelt Konzepte für höhere Flexibilität durch lokale Energiemärkte (ARCHIVE und magical).

Welche Projekte gefördert werden, entschieden die Forschungsministerien Deutschlands und Frankreichs auf Empfehlung eines international besetzten Gutachtergremiums. Die Projekte sind vielversprechend: Erwartet werden Lösungen mit hohen Innovationsgrad und gleichzeitig hoher Praxisrelevanz zur Verbesserung von Nachhaltigkeit und Sicherheit der europäischen Energieversorgung. Neben technischen Aspekten berücksichtigen die Vorhaben auch wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen der Energiewende.

Die deutsch-französische Kooperation setzt die bisherige Forschungszusammenarbeit Deutschlands und Frankreichs weiter fort: So fiel ihr Beginn mit der Auftaktkonferenz für 13 weitere deutsch-französische Forschungsprojekte in den Bereichen Klima-, Energie- und Erdsystemforschung zusammen. Das Motto der Projekte: „Make our planet great again!"

In den kommenden Jahren investiert das Bundesforschungsministerium insgesamt 300 Millionen Euro in den Klimaschutz. Einen Überblick über geförderte Projekte gibt es hier. Das größte Vorhaben in der Energieforschung des Ministeriums sind die vier Kopernikus-Projekte. Das BMBF fördert jedes Projekt mit bis zu 10 Millionen Euro jährlich.

Die geförderten Projekte im Überblick:

RAMSES -Reversible Alkaline zinc - Manganese dioxide battery for Stationary Applications

MOLIBE - Metal- and Liquid-free Organic Lithium-Ion BatteriEs for Sustainable and Safe Energy Storage

ARCADE - Advanced and Robust metal sup- ported Cell with proton conducting ceramic for electrolysis Applications in Defossilized Energy systems

CatVic - Catalytic Valorization of Industrial Carbon

El-Cat - AEM-Electrocatalysis for CO2-conversion into CO

BRIDGE - BRIDging the environment(al) Gap: promising catalyst materials to performant fuel cells Electrodes

LivingH2 - Living Laboratory - Demonstration of Complete Pure Hydrogen Fuel Cell Cogeneration System

ARCHIVE - ARchitectured Ceramic for HIgh Voltage power Electronics

magical - Market- and grid-oriented integration of central and local energy markets