Bundeskabinett verabschiedet „Aktionsprogramm Insektenschutz“

Damit löst die Bundesregierung ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag ein. BMBF leistet einen wesentlichen Beitrag, denn der Bund wird ab 2019 die Forschung zum Insektenschutz verstärken.

Das Ziel des Aktionsprogramms Insektenschutz ist es, eine Trendumkehr beim Rückgang der Insekten und ihrer Artenvielfalt zu erreichen. Angesichts der vielfältigen und komplexen Ursachen des Insektenrückgangs setzt das Aktionsprogramm auf ein Bündel verschiedener Maßnahmen – von Rechtsänderungen über finanzielle Förderung, Empfehlungen und Leitlinien bis hin zu Monitoring und Forschung.

Aufgrund der Vielfalt innerhalb der Gruppe der Insekten im Hinblick auf die Anzahl der Arten und die jeweils unterschiedlichen Lebensraumansprüche ist besonders hoher Forschungsbedarf gegeben. Der Kenntnisstand über Insekten insgesamt und über einzelne Arten soll verbessert und Maßnahmen gegen das Insektensterben kontinuierlich auf ihre Wirksamkeit zu überprüft und weiterentwickelt werden. Die neue Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt des BMBF wird bei der Beantwortung dieser Forschungsfragen eine zentrale Rolle spielen.

Das Aktionsprogramm Insektenschutz der Bundesregierung schreibt einen Maßnahmen-Katalog fest, mit dem die Bundesressorts, die Länder und die Kommunen sowie weitere engagierte Akteurinnen und Akteure dem Insektensterben entgegenwirken. Das BMBF stellt in diesem Rahmen bis zu 20 Mio. Euro pro Jahr für die Insektenforschung bereit.

Als wichtige Sofortmaßnahme fördert BMBF beispielsweise die „Diversität von Insekten in Naturschutzgebieten" (DINA) . Das Projekt analysiert intensiv das Vorkommen von Insekten und deren vielfältigen Einflussfaktoren, wie z. B. Landschaftsstruktur und Pestizideinsatz über einen Zeitraum von vier Jahren in 21 Schutzgebieten. Die dadurch entstehende, bisher umfangreichste Studie zu Fluginsekten in Schutzgebieten wird konkrete Empfehlungen für die Politik, Landwirtschaft und Kommunen bereitstellen.

In Kürze wird das Projekt „AMMOD – Entwicklung einer automatisierten Multisensorstation für das Monitoring von Biodiversität" starten. Dieses Verbund-Projekt will eine "Wetterstation für die Artenvielfalt" entwickeln, mit der die Artenvielfalt – insbesondere auch die der Insekten – automatisiert erfasst werden kann. Die Digitalisierung DNA-basierter Informationen ist BMBF schon lange ein besonderes Anliegen: Seit 2011 fördert das Ministerium das Verbundprojekt „GBOL – German Barcode of Life " mit 11,6 Mio. €. Taxonomen und Molekularbiologen aus ganz Deutschland arbeiten hier gemeinsam und mit modernsten molekularen Methoden, um eine Referenzbibliothek des Lebens zu erstellen. Alle zukünftigen modernen Methoden der DNA-basierten Erfassung von Arten, wie das Projekt AMMOD, sind nur mit dieser Referenzbibliothek möglich.