Wissenstransfer in Wirtschaft und Politik: IAMO-Wissenschaftler unterstützen die Einführung einer satellitengestützten Indexversicherung für mongolische Weizenproduzenten

Im Rahmen des Projektes KlimALEZ haben Forschende des Leibniz-Instituts für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) erfolgreich die Einführung des ersten Indexversicherungsprodukts für Weizen in der Mongolei unterstützt.

KlimALEZ steht für „Klimaresilienz durch Agrarversicherungen. Innovationstransfer zur nachhaltigen ländlichen Entwicklung in Zentralasien." Seit 2017 berät das KlimALEZ-Team das Landwirtschaftsministerium und die Versicherungsgesellschaft Mongolian Re in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Mongolischen Kooperationsprojekt Nachhaltige Landwirtschaft DMKNL. Mit dieser Politikberatung reagierte das Team auf das Interesse des mongolischen Landwirtschaftsministeriums, das gute Beispiel der seit 2006 erfolgreichen indexbasierten Versicherung für Viehzucht (IBIL) des Landes zu wiederholen.

Das Versicherungsprodukt basiert auf einem Vegetationsindex, der von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des IAMO entwickelt wurde. Die Preisgestaltung und der Vertrieb wurde von lokalen Versicherungsgesellschaften unter der Leitung der Mongolian Re durchgeführt. Obwohl der diesjährige Vertrieb noch nicht abgeschlossen ist, sind bereits 376 Landwirte und 24.217 Hektar Land versichert. Zusätzlich zu seiner Rolle als settlement agent stellt das IAMO eine digitale Plattform bereit, die Landwirten und Versicherungsgesellschaften über historische und aktuelle Indexwerte zur Vegetationsentwicklung informiert.

Dr. Ihtiyor Bobojonov, einer der KlimALEZ-Forscher, stellt fest: "Die Mongolei ist bereits Vorreiter bei der Einführung indexbasierter Versicherungen für die Viehzucht in der Region. Die jüngsten Anstrengungen zeigen, wie bestehende Mechanismen erfolgreich mit digitalen Werkzeugen aufgerüstet werden können".

Hintergrund

Das Projekt KlimALEZ wird im Rahmen der Fördermaßnahme „CLIENT II - Internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Mit der Fördermaßnahme CLIENT II fördert das BMBF nachfrageorientierte Forschungskooperationen mit ausgewählten Schwellen- und Entwicklungsländern.