Neujahrsgruß vom Forschungsschiff SONNE

Die Feiertage und den Jahreswechsel verbrachten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf dem Forschungsschiff SONNE. Sie machten Jagd auf Mikroplastik, um den Weg der Kunststoffe vomeuropäischen Kontinent zu den großen Müllwirbeln im Atlantik nachzuverfolgen.

Die Expedition führte die Forscherinnen und Forscher in den Atlantik westlich von Frankreich und Spanien und dann weiter in den zentralen Atlantik südlich der Azoren. „Hier haben bereits frühere Studien eine erhöhte Konzentration von Plastikteilen im Meerwasser nachweisen können", erklärt Aaron Beck vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entnahmen an jeder Station Wasserproben von der Oberfläche bis knapp über dem Meeresboden und sammelten mit Spezialnetzen Plastikpartikel aus der gesamten Wassersäule. Außerdem zogen sie Sedimentkerne aus dem Meeresboden, um die Kerne auf Plastikteile zu analysieren.

Oftmals ist nicht mit bloßem Auge zu erkennen, ob es sich bei den winzigen Teilchen aus den Wasser-und Sedimentproben um Mikroplastik oder Partikel biologischen Ursprungs wie Krabbenschalen handelt. Mithilfe einer Hyperspektralkamera untersuchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Proben und stellten fest, dass es sich bei den meisten gesammelten Teilchen um den Kunststoff Polyethylen handelt.

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Neujahrsgruß 2021 vom Forschungsschiff SONNE aus dem zentralen Atlantik
© Stefan Meinecke

Expedition SO279

Die Expedition SO279 ist Teil des vom BMBF mit rund 700.000 Euro geförderten Projekts HOTMIC (HOrizontal and vertical oceanic distribution, Transport, and impact of MICroplastics), das wiederum in die zwischenstaatliche Forschungsinitiative JPI Oceans eingebettet ist. Ziel der JPI Oceans Mikroplastik Projekte ist es, mehr über den Ursprung, den Transport und das Schicksal von Plastikmüll von den Flussmündungen bis zu den ozeanischen Müllwirbeln zu erfahren. Zusätzlich liefert die aktuelle Expedition Daten und Proben für das vom BMBF mit rund 2,2 Millionen Euro geförderte Projekt PLASTISEA (Harvesting the marine Plastisphere for novel cleaning concepts), das sich mit potenziellen mikrobiologischen Abbauprozessen von Kunststoffen im Meer beschäftigt.