RETO-DOSSO: Erste Forschungslabore für Erneuerbare Energien und Grünen Wasserstoff im Niger installiert

Das Forschungsprojekt RETO-DOSSO soll Erneuerbare Energien in die Dosso-Region im Niger bringen, um die dortigen Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern. Auf dem Weg dorthin haben die Forschenden jetzt einen wichtigen Meilenstein erreicht: An der Abdou Moumouni Universität (UAM) in Niamey, der Hauptstadt Nigers, haben sie drei Labore mit den Schwerpunkten „Hybride Energiesysteme“, „Grüner Wasserstoff“ und „Brennstoffzellen“ installiert, getestet und das zukünftige Laborpersonal geschult. So konnten sie erstmals gemeinsam mit den Wissenschaftlern und Studierenden vor Ort Grünen Wasserstoff aus solarer Energie herstellen und damit eine Brennstoffzelle betreiben.

Eines der Projektziele von RETO-DOSSO – gefördert vom Bundesforschungsministerium im Rahmen der Initiative CLIENT II – ist es, die UAM zu einem der führenden Standorte der Energieforschung in Westafrika zu etablieren. Mit den Laboren wollen die Projektkoordinatoren der Technischen Hochschule Köln die Kompetenzen im Bereich der nachhaltigen Energietechnologien vor Ort ausbauen. Neben den Laboren an der UAM planen die Projektverantwortlichen auch eine Pilotanlage für Solarenergie in der ländlich gelegenen Region Dosso.

Die Forschenden haben den Standort der Solaranlage bewusst an einer Sekundarschule im Dorf NGonga gewählt, um das Wissen über Erneuerbare Energien auch bei den Menschen in der Bevölkerung zu verankern, die keinen Zugang zu den weiter entfernten Universitäten haben. Die Solaranlage soll das Energiezentrum und die Schule mit Strom versorgen. Mit einer Grundwasserpumpe, ebenfalls solarbetrieben, sollen neue Bewässerungskonzepte die lokale Landwirtschaft fördern. Darüber hinaus werden die Menschen im Dorf die Möglichkeit haben, Strom für ihre unternehmerischen Tätigkeiten zu beziehen und neue Geschäftsideen zu entwickeln.

Der nächste Meilenstein ist bereits in Sicht: Im Sommer haben die Koordinatoren die nötigen Vorbereitungen getroffen, Ende des Jahres soll die Ausschreibung für die Pilotanlage erfolgen, die dann im Frühjahr 2022 in NGonga installiert werden soll.