30 Events mit 2.000 Gästen: METEOR wird zum Deutschen Pavillon bei der UNOC
Unter dem Motto „Aboard METEOR: from science to ocean action" hat das Forschungsschiff METEOR anlässlich der dritten UN Ocean Conference (UNOC3) vom 09. bis 12. Juni 2025 in Nizza nahezu 2.000 Gäste aus 80 Nationen angezogen. Die rund 30 thematisch vielfältigen Veranstaltungen auf dem schwimmenden Deutschen Pavillon boten bleibende Erinnerungen und wichtige Impulse für die internationale Gemeinschaft der UN-Ozeandekade. Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) stellte das Schiff für die Event-Woche zur Verfügung.

„Sie repräsentieren Deutschland und die deutsche Meeresforschung an Bord der METEOR in der besten Art und Weise.“ Mit diesen Dankesworten würdigte Bundesumweltminister Carsten Schneider die Präsenz der METEOR im Hafen von Nizza zur dritten UN-Ozeankonferenz, bei der Vertreterinnen und Vertreter von 130 Staaten eine Woche lang weitere Maßnahmen zum Schutz und zur nachhaltige Nutzung des Ozeans berieten.
Die METEOR war im Rahmen der UN Ocean Conference ein sichtbares Symbol für Deutschlands Engagement in der Meeresforschung und Botschafterin für eine nachhaltige Ozeanpolitik. Im Hafenbecken, Seite an Seite mit dem französischen Forschungsschiff Thalassa, symbolisierte sie außerdem die enge deutsch-französische Freundschaft und wissenschaftliche Zusammenarbeit.
Deutscher Pavillon METEOR: International, interdisziplinär, interaktiv
Die Vertreterinnen und Vetreter mehrerer deutscher Bundesministerien sowie nationaler und internationaler Forschungseinrichtungen und Nichtregierungsorganisationen haben die METEOR in vielfältigen Formaten als Bühne für die Bildung politischer Allianzen, für gemeinsame Absichtserklärungen und dem Austausch von Wissen genutzt. Zudem berichteten Vertreterinnen und Vertreter indigener Völker und Nationen wie Tuvalu, den Malediven oder Tonga, wie ihr bedrohter Lebensraum geschützt werden und welchen Beitrag der indigene Erfahrungsschatz dazu leisten kann.
In zahlreichen High-Level-Empfängen auf dem Deck, Workshops in den Konferenzräumen, Live-Schaltungen, einem täglichen Broadcast-Event mit den Early Career Ocean Professionals (V.ECOPs) oder Kunstprojekten mit Schülern sowie Schiffsführungen wurde die METEOR zu einer besonderen Side-Event-Location.
Vom Weltraum zur Tiefsee
Bei seinem Besuch auf der METEOR betonte Umweltminister Schneider die Notwendigkeit der Forschung auf den Meeren. So wisse man mehr über den Weltraum als über die Tiefsee und ihre sensiblen Ökosysteme, so Schneider. Zudem hob er die Bedeutung der deutschen Forschungsflotte hervor, da die Ergebnisse der Expeditionen als Basis für zukunftsfähige Strategien gegen den Klimawandel und den Schutz der Meere dienten.
Das in Nizza verabschiedete Moratorium im Tiefseebergbau, welches Deutschland unterstützt und wichtige Beiträge zum Regelwerk durch die vom BMFTR geförderte Forschung zu den Umweltfolgen des Tiefseebergbaus liefert, ist ein zentrales Beispiel für transferorientierte Meeresforschung – und für eine starke internationale Ozeanpolitik.
Weitere Beiträge für die internationale Politik leisten und leisteten die Expeditionen deutscher Forschungsschiffe darüber hinaus in der Biodiversitätsforschung - als Grundlage zur Umsetzung des Hochseeschutzabkommens BBNJ, in der Polarforschung - mit MOSAiC, der größten Arktisexpedition aller Zeiten, und nicht zuletzt beim Kampf gegen den Klimawandel im Rahmen der DAM-Mission CDRMare für eine bessere CO2-Speicherfähigkeit des Ozeans.
BMFTR stellt Schiff zur Verfügung
Anlässlich der dritten UN Ocean Conference in Nizza stellte das BMFTR die METEOR, co-finanziert vom BMFTR und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), als deutschen Beitrag zur UNOC3 zur Verfügung. Bis Mitte Februar 2025 konnte die nationale und internationale Ozean-Community über die Event-Website Vorschläge für Veranstaltungen auf der METEOR einreichen.
Generationswechsel bei der METEOR
Seit 1986 ist die METEOR III für Forschungsfahrten unterwegs und hat knapp 1,6 Millionen Seemeilen zurückgelegt – vor allem im Atlantik, im Mittelmeer, sowie im West-Indik und Ost-Pazifik. Dabei können die Forschenden an Bord in 20 für die interdisziplinäre Arbeit bestens ausgestatteten Laboren arbeiten.
Nach 40 Jahren auf hoher See geht die Ära der METEOR III jedoch langsam zu Ende: Das Nachfolgeschiff ist bereits in Bau und wird 2026 fertiggestellt. Die vom BMFTR finanzierte METEOR IV hat eine Länge von etwa 125 Metern und bietet Platz für 35 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie 36 Besatzungsmitglieder.
Zur Ausrüstung zählen hochpräzise Echolote und Forschungswinden von bis zu zwölf Kilometern Länge, mit denen Messungen in den tiefsten Ozeangräben möglich sind. Vom Schiff aus können Unterwasserroboter oder mobile Mess- und Bohrgeräte ausgesetzt werden.
Das BMFTR investiert aber auch darüber hinaus in die Erneuerung der Forschungsflotte: Neben der neuen METEOR wird bis 2030 ein Nachfolgeschiff für die POLARSTERN gebaut – ein Forschungseisbrecher für extremste Bedingungen in Arktis und Antarktis.
Deutsche Beiträge in der Meeresforschung
Meeresforschung ist Zukunftsforschung: Der Ozean ist eine wichtige Kohlenstoffsenke unseres Planeten. Er liefert Nahrung, Energie und sichert Warenströme – er ist unsere Lebensgrundlage. Daher unterstützt das BMBF seit vielen Jahren die Forschung zur nachhaltigen Nutzung und zum Schutz des Ozeans.
Den Rahmen dafür bildet das Forschungsprogramm der Bundesregierung, „MARE:N". Es ist die Basis für eine zukunftsorientierte Meeresforschung, für neue Innovationen und Technologien in den Meeren sowie für gute Partnerschaften in der internationalen Zusammenarbeit.
Diese internationalen Kooperationen stärkt das BMFTR in der UN-Ozeandekade über verschiedene Forschungsprojekte und bringt sich als Mitglied in der „Ocean Decade Alliance" aktiv in das internationale Jahrzehnt für die Ozeanforschung ein.