Ein ausgezeichneter neugieriger Kopf will aus Solarenergie Grünen Wasserstoff machen

Dr. Matthias May von der Universität Tübingen ist mit dem Curious Mind Award von Manager Magazin und Merck in der Kategorie „Energie und Mobilität“ ausgezeichnet worden. Die Jury begründet ihre Entscheidung mit Mays herausragender Forschung auf dem Gebiet der hocheffizienten solaren Wasserspaltung. Das BMBF fördert mit H2Demo und NETPEC aktuell gleich zwei Projekte des Tübinger Physikers, der eine Arbeitsgruppe am Institut für Physikalische und Theoretische Chemie leitet.

Grüner Wasserstoff ist ein wichtiger Schlüsselbaustein für die Energiewende. Hergestellt wird er in der Regel in zwei Schritten: Zunächst wird Strom aus den Erneuerbaren Energien Wind und Sonne erzeugt. Dieser Strom kommt anschließend bei der Wasserelektrolyse zum Einsatz – es entsteht Grüner Wasserstoff. Dr. Matthias May will diesen Weg abkürzen, aus zwei Verfahren eins machen und den Wasserstoff direkt aus Sonnenenergie erzeugen. Daran forscht er bereits seit vielen Jahren und konnte mehrere Effizienz-Weltrekorde erzielen.

Mit dem Vorhaben H2Demo – koordiniert von Fraunhofer ISE – will May den nächsten Schritt in Richtung Anwendung gehen. Das Projekt ist im März 2021 gestartet. Ziel ist dabei, erstmals größere Demonstratoren für die direkte solare Wasserstofferzeugung herzustellen. Das BMBF fördert H2Demo im Rahmen des Ideenwettbewerbs Wasserstoffrepublik Deutschland.

Mit dem Projekt NETPEC, das ebenfalls vom BMBF gefördert wird, will May zudem mittels künstlicher Photosynthese CO2 aus der Atmosphäre entnehmen und in langfristig lagerfähige Produkte umwandeln. Dafür entwickelt und testet NETPEC erste photoelektrochemische Verfahren.