Bekanntmachung der Richtlinie im Rahmen der Transformationsinitiative Stadt-Land-Zukunft zur Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zum Thema „Wasserversorgung der Zukunft“

Die aktuellen sowie mittelfristigen Auswirkungen des Klimawandels und eine veränderte Bedarfssituation infolge demografischer und struktureller Entwicklungen stellen die Kommunen und die Wasserwirtschaft vor neue Herausforderungen. Hierzu gehört, neben der Anpassung an die Klimawandelfolgen, in Zukunft Ressourcen und Energie noch effizienter als bisher zu nutzen und neue Wege in der Kooperation einzuschlagen.

Damit die Versorgungssicherheit gewährleistet ist, müssen sich die knapp 6 000 Wasserversorgungsunternehmen und die beteiligten Kommunen auf diese Veränderungen einstellen und die Resilienz ihrer Wasserinfrastrukturen erhöhen. Es bedarf in den kommenden Jahren erheblicher neuer Investitionen in die Modernisierung der Wasserinfrastruktur in Deutschland. Forschung und Innovationen sind dabei der Schlüssel für diesen Anpassungs- und Transformationsprozess. Lösungsimpulse können dabei sowohl neue Technologien als auch neue, insbesondere interkommunale und regionale Organisationsformen und Nutzungskonzepte sein.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat diese Herausforderungen erkannt und den sich daraus ergebenden Forschungs- und Innovationsbedarf sowohl in der BMBF-Zukunftsstrategie als auch in der Nationalen Wasserstrategie zum Ausdruck gebracht.

1 Förderziel, Zuwendungszweck, Rechtsgrundlage

1.1 Förderziel

Ziel der Fördermaßnahme ist es, der notwendigen Modernisierung und Anpassung der Wasserversorgung in Deutschland durch Forschung und Innovationen neue Impulse zu geben und die Resilienz gegenüber zukünftigen Anforderungen zu stärken. Es gilt, praxisnahe und flexible Lösungen für die zukünftige Werterhaltung und Optimierung der wasserwirtschaftlichen Infrastrukturen sowie der darauf basierenden Betriebskonzepte weiterzuentwickeln und diese an die sich ändernden Rahmenbedingungen anzupassen.

Als Ergebnis der Förderinitiative sollen Technologien und organisatorische sowie strukturelle Lösungen zur Steigerung der Resilienz der öffentlichen Wasserversorgung vorliegen, deren praktische Umsetzung in Kommunen und Pilot­regionen beispielhaft realisiert wurde. Dabei ist insbesondere die Wirtschaftlichkeit der Lösungsansätze zu berücksichtigen. Die Bekanntmachung ist eine Initiative zur Förderung des Transfers von Forschung und Innovation in die Praxis und richtet sich explizit auch an Unternehmen der Wasserwirtschaft und die kommunalen Betreiber von Wasserinfrastrukturen. Damit soll die Übertragbarkeit auf andere Regionen vorangetrieben und die nachhaltige Anpassung der Wasserversorgungsinfrastruktur insgesamt beschleunigt werden.

Grundlage dieser Förderrichtlinie ist die „Zukunftsstrategie Forschung und Innovation" der Bundesregierung. Sie adressiert thematisch insbesondere Mission 1 zum ressourceneffizienten und kreislauffähigen Wirtschaften sowie Mission 2 zu Klimaschutz und Klimaanpassung. Darüber hinaus leistet sie durch ihre starke Innovations- und Transferorientierung einen wesentlichen Beitrag zum Schwerpunkt „Transformationsprozesse in Gesellschaft und Wirtschaft aktiv gestalten".

Der inhaltliche Fokus der Maßnahme deckt die strategischen Themen der Nationalen Wasserstrategie („Wasserinfrastrukturen klimaangepasst weiterentwickeln") und des Bundesprogramms Wasser: N („Bereitstellung einer zukunftsfähigen urbanen Wasserinfrastruktur") ab.

Die Bekanntmachung ist Bestandteil der Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit" (FONA) des BMBF und der Transformationsinitiative „Stadt-Land-Zukunft". Ein besonderer Fokus liegt daher auf der Stärkung des Transfers in Kommunen und Regionen durch transdisziplinäre Forschung