Bekanntmachung: „Nachwuchsgruppen Globaler Wandel – 4 + 1“ (2. Call)

Bekanntmachung des Bundesministerium für Bildung und Forschung der Richtlinie zur Förderung von wissenschaftlichen Nachwuchsgruppen zur Erforschung des globalen Wandels „Nachwuchsgruppen Globaler Wandel – 4 + 1

Gesellschaftliche, ökonomische und technische Entwicklungen führen weltweit zu Veränderungen in Klima und Umwelt. Damit verändern sich die Lebensbedingungen auf der Erde, die zu weitreichenden Problemen führen können – z. B. die Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen wie Luft, Wasser und Nahrung. Es verändern sich aber auch die sozialen und ökonomischen Lebensgrundlagen. Diese Veränderungen werden mit dem Begriff „Globaler Wandel“ umschrieben. Deutschland ist hier als Betroffener, Mitverursacher und Problemlöser gleichermaßen gefordert. Daraus leiten sich zahlreiche Fragen und Aufgaben für Forschung, Bildung und Innovation ab. Zum Verständnis und zur Gestaltung des Umgangs mit dem globalen Wandel sind neue, kreative und insbesondere exzellente Ideen gefragt. Deshalb setzt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen seines Programms „Forschung für Nachhaltige Entwicklungen“ (FONA3) mit dieser Bekanntmachung einen neuen Schwerpunkt zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Die Forschung zum globalen Wandel soll Beiträge leisten, die Prozesse des Globalen Wandels zu verstehen und zukünftige Entwicklungen gestaltbar zu machen. Für viele der Herausforderungen, die mit Trends wie dem Verlust von Biodiversität, der Degradation von Böden, dem Klimawandel, der zunehmenden Knappheit von Rohstoffen und Wasser, dem demographischen Wandel oder der Globalisierung von Handel und Produktion verbunden sind, gibt es noch nicht genügend Antworten oder Lösungen. Hierzu möchte das BMBF besonders jungen Wissenschaftlern die Möglichkeit geben, mit außergewöhnlichen, neuen und innovativen Forschungsideen den Fragestellungen zum Globalen Wandel zu begegnen und umsetzbare Lösungsansätze zu finden.

Das BMBF setzt in diesem sehr breiten Forschungsspektrum bewusst förderpolitische Schwerpunkte, die gleicher­maßen bedarfs- wie zukunftsorientiert sind.

Systemforschung

Systemforschung sorgt für belastbarere Trendaussagen und Bewertungen sowie fundiertes Grundlagenwissen, um Systeme zu verstehen. Sie beantwortet ungelöste Forschungsfragen im Sinne von handlungsorientiertem System­wissen.

Anpassungsforschung

Anpassungsforschung sagt Folgen des globalen Wandels voraus, bewertet diese und stellt anwendbare und ziel­gerichtete Anpassungsoptionen zur Verfügung. Lösungsstrategien und Anpassungsmaßnahmen sollen nachhaltig und innovativ sein.

Forschung zur Mitigation

Die Reduzierung von Treibhausgasemissionen steht im Fokus dieser Forschung. Sie lässt effektive Minderungs­technologien und -verfahren entwickeln, die große Effizienzgewinne versprechen oder ohne Emissionen auskommen.

Forschung zur Entscheidungsfindung

Forschung zur Entscheidungsfindung stellt fundiertes Fachwissen für Entscheidungsträger und Stakeholder bereit und erarbeitet Instrumente und Methoden zur Entscheidungsfindung.

Die einzureichenden Vorschläge für „Nachwuchsgruppen Globaler Wandel – 4 + 1“ sollen disziplinäre oder fachübergreifende Beiträge zu diesem thematischen Spektrum darstellen und dabei:

  • der Qualifizierung von Nachwuchswissenschaftlern dienen,
  • wissenschaftlich exzellent, originell und international konkurrenzfähig sein,
  • Beiträge zur Lösung praktischer Probleme leisten, die sich aus dem globalen Wandel ergeben,
  • zeitlich im Rahmen einer Projektlaufzeit von maximal 4 + 1 Jahren sinnvoll abzuschließen sein,
  • inhaltlich an laufende Forschungsaktivitäten der Forschungseinrichtung anschlussfähig sein, welche die wissenschaftliche Nachwuchsgruppe beherbergt.