Bekanntmachung zum Thema „Klimaneutrale, nachhaltige und wettbewerbsfähige blaue Wirtschaft unter Einbindung von Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Politik und Industrie“

Diese Förderrichtlinie steht im Zusammenhang mit der zweiten transnationalen Ausschreibung der Sustainable Blue Economy Partnership (SBEP). Sie formuliert die speziellen Förderbedingungen für deutsche Partner innerhalb der transnationalen Ausschreibung. Die SBEP wird von der Europäischen Kommission unterstützt und im EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation „Horizont Europa“ finanziert.

Die SBEP ist eine länderübergreifende Initiative, in der sich 26 Mitglieds- und assoziierte Staaten mit der Europäischen Kommission zu einer strategischen Allianz zusammengeschlossen haben. Die SBEP koordiniert die transnationalen Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten der beteiligten Länder an der Schnittstelle Wirtschaft – Wissenschaft – Politik – Gesellschaft.

Ziel ist es, den notwendigen Wandel hin zu einer klimaneutralen, nachhaltigen, produktiven und wettbewerbsfähigen blauen Wirtschaft bis 2030 zu erzielen und gleichzeitig die Voraussetzungen für einen gesunden Ozean bis 2050 zu schaffen. Die SBEP kann daher als Beitrag für die marine und maritime Schwerpunktsetzung des „Green Deal" betrachtet werden. Gleichzeitig sollen die europäischen Strategien im Bereich des Meeresschutzes berücksichtigt und die Voraussetzungen für die Erfüllung der UN-Nachhaltigkeitsziele zum Schutz der Ozeane geschaffen werden.

Die SBEP will bestehende, aber oft fragmentierte Aktivitäten seiner Mitgliedsländer verknüpfen, um gesamt­europäische, nationale und regionale Investitionen für marine und maritime Forschung und Innovation aufeinander abzustimmen und kontinuierlich fortzuentwickeln. Im Rahmen dieser Zielstellung sind jährlich gemeinsame Ausschreibungen zu prioritären Bereichen der strategischen Forschungs- und Innovationsagenda geplant. Die transnationale Ausschreibung vom 1. Februar 2024 mit dem Titel „Klimaneutrale, nachhaltige und wettbewerbsfähige blaue Wirtschaft unter Einbindung von Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Politik und Industrie" bündelt Finanzmittel aus 26 Ländern und der Europäischen Kommission. Alle Dokumente der transnationalen Ausschreibung werden auf der Webseite der SBEP veröffentlicht.

1 Förderziel, Zuwendungszweck, Rechtsgrundlage

Das Potenzial einer klimaneutralen und nachhaltigen blauen Wirtschaft für Innovation, Wertschöpfung und Beschäftigung ist groß und sie spielt eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der im Europäischen Green Deal und in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung formulierten Herausforderungen wie Energiesicherheit, gesunde produktive und artenreiche Ökosysteme, Gesundheit und Wohlergehen von Mensch und Tier, Klimawandel und nachhaltige Lebensmittelversorgung.

Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass die Wiederherstellung und der Schutz der globalen Meeresökosysteme nicht nur zu einem gesünderen Ozean und zum Schutz der Lebensgrundlagen in Küstenregionen beitragen, sondern auch zu einer Transformation in vielen marinen und maritimen Bereichen führen kann.

Zur Unterstützung dieses Prozesses sind Digitalisierung, die Entwicklung von Entscheidungsunterstützungssystemen und der freie Zugang zu Daten nach dem FAIR-Prinzip (Findable, Accessible, Interoperable and Reusable) sowie die Einbeziehung der Bevölkerung (Citizen Science) notwendig.

1.1 Förderziel

Mit dieser Förderrichtlinie will das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit Hilfe von Forschung, Entwicklung und Innovation zukunftsweisende Lösungen aufzeigen zu einer klimaneutralen, nachhaltigen und wettbewerbsfähigen blauen Wirtschaft.

Übergeordnete Ziele sind

  • die Transformation der marinen und maritimen Wertschöpfungsketten in Richtung Klimaneutralität bis 2050 und zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele bis 2030,
  • die Bereitstellung von anwendungsorientiertem Wissen und Handlungsempfehlungen im Bereich mariner und maritimer Forschung und Innovation,
  • die Förderung der transnationalen Zusammenarbeit bei der Umsetzung globaler, europäischer und nationaler Empfehlungen, Gesetzgebungen zur Umsetzung politischer Strategien, zum Beispiel Green Deal, Digitales Europa, Wasserrahmenrichtlinie, Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie, EU-Richtlinie zur maritimen Raumplanung, Gemeinsame Fischereipolitik, Integrierte Meerespolitik, Biodiversitätsstrategie 2030, Farm-to-Fork Strategy, Aktionsplan für zirkuläre Kreislaufwirtschaft, Europäische Datenstrategie, Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen für nachhaltigen Entwicklung, Strategie der Europäischen Union für internationale Zusammenarbeit,
  • der Beitrag zum sozialen und digitalen Wandel im Einklang mit der EU-Agenda für eine nachhaltige blaue Wirtschaft (EC COM (2021) 240 final; (Link) durch die Entwicklung innovativer Governance-Strukturen und der Verbesserung der Ozeanbeobachtungskapazitäten, zum Beispiel EOOS (das europäische Ozeanbeobachtungssystem) und GEOSS (das globale Erdbeobachtungssystem der Systeme),
  • der Beitrag zur Umsetzung der sieben Ziele der „UN-Dekade der Ozeanforschung für nachhaltige Entwicklung 2021 bis 2030" (Link).