Bekanntmachung zur Förderinitiative „Kopernikus-Projekte für die Energiewende

Mit dem Energiekonzept 2050 strebt die Bundesregierung eine umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung an. Kernelemente dieses Konzepts sind Zielvorgaben, die bis zum Jahr 2050 reichen und die künftige Energieversorgung Deutschlands in ihren Grundzügen skizzieren.

Zu den wichtigsten Vorgaben zählen:

Reduktion des Primärenergieverbrauchs um 50 % gegenüber 2008 (2020: 20 %)

Verringerung der Treibhausgasemissionen um mindestens 80 % gegenüber 1990 (2020: 40 %)
Ausbau der erneuerbaren Energien auf 80 % am Bruttostromverbrauch und auf 60 % am Bruttoendenergieverbrauch (2020: 35 % bzw. 18 %).

Diese ehrgeizigen Ziele sollen verbunden mit einem hohen Wohlstandsniveau und einer Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit erreicht werden. Der Übergang zu einer solchen hocheffizienten und überwiegend auf erneuerbaren Energieträgern basierenden Energieversorgung setzt grundlegende Innovationen und verstärkte Anstrengungen in der Forschung voraus. Grundlage der auf die Erfordernisse der Energiewende ausgerichteten Energieforschung bildet das 6. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung „Forschung für eine umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung“, das im August 2011 vom Bundeskabinett beschlossen wurde. Die Erkenntnisse der Forschung aus laufenden und abgeschlossenen Vorhaben im Rahmen des 6. Energieforschungsprogramms bilden die Basis für die thematische Ausgestaltung der Förderinitiative „Kopernikus-Projekte für die Energiewende“.

Mit der Förderinitiative „Kopernikus-Projekte für die Energiewende“ werden die Weichen gestellt, um neue Wege in der Kooperation von Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zu gehen und die Energieforschung zukünftig effizient und zielgerichtet aufzustellen.

Diese Initiative ist Teil der neuen „Hightech-Strategie“ der Bundesregierung, deren Ziel der weitere Ausbau der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft ist. Gleichzeitig unterstützt sie das Fachprogramm „Forschung für Nachhaltigkeit“ (FONA3) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), insbesondere die Leitinitiativen „Energiewende“ und „Green Economy“.

Beim Umbau des Energiesystems sind gesellschaftliche, ökologische und ökonomische Aspekte von großer Bedeutung. Die Gestaltung der Energiewende gelingt nur, wenn die Bedürfnisse und Erwartungen der Bevölkerung angemessen reflektiert, die Umweltverträglichkeit und marktwirtschaftliche Erfordernisse berücksichtigt werden. Es ist daher notwendig, dass die Kopernikus-Projekte nachhaltige Lösungen hervorbringen.

Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) bieten großes Potenzial, die Energiewende weiter voranzutreiben. Die Einbindung von IKT wird daher auch für die Bearbeitung der unter Pkt. 2 genannten Forschungsfelder eine wichtige Rolle spielen.

Mit der Förderinitiative „Kopernikus-Projekte für die Energiewende“ werden technologieorientierte Forschungsprojekte mit systemischem und transdisziplinärem Ansatz gefördert. Das Ziel dieser Projekte ist es, für die Umsetzung der Energiewende relevante Technologien zu identifizieren und bis zur großskaligen Anwendung zu entwickeln. Dabei steht der systemische, gesamtheitliche Ansatz der Projekte gegenüber der Förderung von Einzeltechnologien im Vordergrund. Hiermit wird ein neuer Ansatz in der Ausgestaltung der Energieforschungspolitik verfolgt, in dessen Kern die Initiierung von Innovationen für die Energiewende steht.

Es sollen Forschungsfelder von starker Komplexität, einem hohen Forschungsrisiko und besonderen Potenzialen für die Umstellung des Energiesystems wirtschaftlich nutzbringend erschlossen werden. Forschung und Entwicklung in den Kopernikus-Projekten sollen so dazu beitragen, die sich aus den technologischen Fortschritten ergebenden Chancen auf dem Weltmarkt zu nutzen. Bei grundlegenden Forschungsarbeiten zur Energiewende, die im Rahmen der Kopernikus-Projekte durchgeführt werden, ist eine frühzeitige Einbindung der Wirtschaft notwendig. Dies kann die Umsetzung in einen großtechnischen Maßstab sowie die wirtschaftliche Verwertung eröffnen.