Deutsche IPCC-Jahrestagung: Vorstellung des IPCC-Syntheseberichts und der Arbeitsweise des Weltklimarates (IPCC)

Auf der diesjährigen Deutschen IPCC-Jahrestagung in Berlin tauschten sich rund 100 Teilnehmende über den Synthesebericht des Weltklimarates, seine Arbeitsweise sowie Themen für den nächsten IPCC-Zyklus aus.

Die De-IPCC-Jahrestagungen dienen seit über 15 Jahren dem Informationsaustausch über den Weltklimarat (IPCC) zwischen Wissenschaft, Regierung und Behörden, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Schwerpunkte sind die Netzwerkbildung unter den verschiedenen Akteuren in der deutschen IPCC-Community, der Informationsaustausch zwischen Forschenden und Vertreterinnen und Vertretern von Regierung, Behörden, Nichtregierungsorganisationen, Verbänden und der Wirtschaft sowie die Förderung der Beteiligung von Fachleuten in Deutschland am IPCC.
Im Auftrag des Auswärtigen Amts (AA) und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) richtete die Deutsche IPCC-Koordinierungsstelle am 28. März 2023 die Deutsche IPCC-Jahrestagung in Berlin aus.

Die diesjährige Tagung, an der rund 100 Fachleute aus den genannten Sektoren teilnahmen, war zweigeteilt:

Der Vormittag diente vor allem der Informationsvermittlung zum Synthesebericht und der Arbeitsweise des IPCC. Dieser Teil fand hybrid statt: Die Teilnahme vor Ort war registrierten Teilnehmenden vorbehalten, aber die Vorträge und die Diskussion wurden über einen öffentlichen Livestream übertragen, bei dem es auch die Möglichkeit gab, über einen Chat Fragen einzureichen. Eine Aufzeichnung wird in Kürze auf der Website der De-IPCC-Koordinierungsstelle zur Verfügung stehen.

Professor Hans-Otto Pörtner (Alfred-Wegener-Institut), der als Ko-Vorsitzender der IPCC-Arbeitsgruppe II den Synthesebericht mit verantwortete, und Dr. Oliver Geden (Stiftung Wissenschaft und Politik), der Mitglied im Schreibteam für den Bericht war, stellten die Inhalte des Syntheseberichts vor. Professor Pörtner wies darauf hin, dass der Bericht klar aufzeigt, welche Risiken bereits jetzt mit dem menschengemachten Klimawandel verbunden sind, und dass die Folgen mit jedem Stückchen weiterer Erwärmung zunehmen werden. Dr. Geden ging auf die große Herausforderung einer klimaneutralen Zukunft ein. Beide betonten die Bedeutung schneller und tiefgreifender Emissionsminderungsmaßnahmen für die Einhaltung der Ziele des Pariser Klimaabkommens.

Diese Übersicht der wissenschaftlichen Hauptaussagen des Berichtes wurde anschließend durch Redebeiträge der gastgebenden Ministerien AA und BMBF eingeordnet: Marcus Stadthaus, Leiter des Referats 409 im AA, betonte die klimapolitische Relevanz des Berichtes, und Dr. Verena Hebbecker, stellvertretende Leiterin des Referats 723 im BMBF, unterstrich die Notwendigkeit, die Forschungsagenda auf Transformation auszurichten.

In einem interaktiven Format stellten Carola Best und Friedemann Call von der Deutschen IPCC-Koordinierungsstelle die Verfahren für die Erstellung eines IPCC-Berichts vor. Dabei befragten sie zu jedem Arbeitsschritt entsprechende Fachleute, die an der Erstellung der aktuellen IPCC-Berichte beteiligt gewesen waren. So freuten sich die Zuschauerinnen und Zuschauer über so manchen Bericht aus dem „Nähkästchen", wie zum Beispiel besonders originell formulierte Begutachtungskommentare oder die Herausforderungen, die mit der Arbeit in international zusammengesetzten Schreibteams einhergehen.

Am Nachmittag fanden in einem nicht-öffentlichen Teil inhaltliche Diskussionen zum Themenkomplex „Overshoot, Irreversibilität und Kipppunkte" statt. Professor Dirk Notz (Universität Hamburg) und Professor Stefan Rahmstorf (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung) führten mit Übersichtsvorträgen in die Thematik ein. Die Teilnehmenden diskutierten dann mögliche Aspekte, die im kommenden IPCC-Berichtszyklus in Bezug auf dieses Thema eine Rolle spielen könnten.