Ein Baustein für Klimaschutz und Energiewende – Projekt “Living H2” ist gestartet

Auch in der Wohnungswirtschaft und der Immobilienbranche ist Nachhaltigkeit und ökologisches Bauen ein Zukunftsthemen. Denn wer möchte heute in ein Objekt investieren, dessen Technik auf dem Stand von vor 20 Jahren ist? Der Einsatz von Brennstoffzellen für die stationäre Versorgung mit elektrischer und thermischer Energie bietet erhebliches Einsparpotenzial. Somit kann die Energiewende auch in jedem Wohnhaus einziehen und CO2-Emissionen und Energiekosten reduzieren.

Marktreife Brennstoffzellen-Blockheizkraftwerke (BZ-BHKW) sind seit mehreren Jahren im zuverlässigen Dauerbetrieb. Diese Brennstoffzellensysteme funktionieren mit einem Erdgasanschluss, wie er auch von handelsüblichen Brennwertthermen genutzt wird. Dabei wird aus Erdgas Wasserstoff generiert, um elektrische Energie zu erzeugen. Im Detail reagieren Sauerstoff und Wasserstoff in einem kontrollierten Vorgang miteinander – diesen nennt man auch kalte Verbrennung – und als Reaktionsprodukte kommen Wasser, elektrische Energie und Prozesswärme heraus, die entsprechend weiterverwendet werden, zum Beispiel zum Heizen und zur Warmwasseraufbereitung.

Aber was kommt nach dem Erdgas? Zukünftig wird es Wasserstoff sein, der mittels Elektrolyse aus regenerativen Energien hergestellt wird.

Das Projekt Living Laboratory - Living H2 entwickelt ein reines Wasserstoff-Brennstoffzellensystem. Forschende aus Frankreich und Deutschland demonstrieren eine Komplettlösung von einer regenerativen Wasserstoff basierten Stromversorgung unter Verwendung eines Wasserstoff-Brennstoffzellen-Blockheizkraftwerks und grünem mittels Photovoltaik und Elektrolyse gewonnenen Wasserstoffs. Das Projekt zeichnet sich durch die folgenden Innovationen aus:

  • effizientes und emissionsloses Brennstoffzellen-Blockheizkraftwerk mit einem neuen katalytischen Brenner, der als Abgasbrenner und als Spitzenlastbrenner fungiert
  • texturierte PEM-Brennstoffzellen-Membran-Elektoden-Einheiten, um Leistung, Stabilität und Lebensdauer zu verbessern für den Betrieb mit reinem Wasserstoff
  • Nachweis und Validierung des Dauerbetriebs des Gesamtsystems in einer realen, aber kontrollierten Umgebung, um Wärme und Strom für ein Gebäude bereitzustellen

Das neue System wird den Energiesektor zwischen den Jahren 2025 und 2050 drastisch beeinflussen, da erneuerbarer Wasserstoff sich zu einer wichtigen Lösung als Energiespeicher entwickeln wird, um den Anteil erneuerbarer Energien im Energiesektor zu stabilisieren. Brennstoffzellen-Blockheizkraftwerke, die grünen Wasserstoff nutzen, werden als CO2-freie Energieversorgung für Gebäude eine bedeutende Lösung sein, welche die bestehenden konventionellen Blockheizkraftwerke für Gebäude nach und nach ersetzen werden.

Das Projekt hat eine hohe Relevanz für die technologische Entwicklung eines zukünftigen Energieversorgungssystems. In diesem Zusammenhang ist dieses Projekt ein wesentlicher Bestandteil, wenn wir wollen, dass die europäische Industrie die Technologie von morgen früher als der Rest der Welt liefern kann. Darüber hinaus würde ein großer Einsatz von Brennstoffzellen dazu beitragen, die Luftverschmutzung zu verringern und damit die Gesundheit der Menschen zu verbessern.

Das Projekt LivingH2 wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.