Experte für innovative Sensorik: Oliver Zielinski tritt Amt als Direktor des IOW an

Seit dem 1. März 2023 hat das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) einen neuen Direktor: Oliver Zielinski wechselt von der Universität Oldenburg nach Rostock. Der Forscher gilt als Experte für die Entwicklung innovativer Methoden und Sensorik in der Meeresforschung sowie für die Verbindung von Forschungsmethoden mit Künstlicher Intelligenz.

Zielinski war zuvor Professor für Marine Sensorsysteme an der Universität Oldenburg und gründete dort am Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) das Zentrum für Marine Sensorik. Der Experte für aquatische Ökosysteme und intelligente Technologien leitete zudem das Kompetenzzentrum „Künstliche Intelligenz für Umwelt und Nachhaltigkeit" am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz. Zugleich mit seinem Amtsantritt übernimmt Zielinski die Professur für Erdsystemforschung der Universität Rostock.

„Ich freue mich sehr auf die Arbeit am IOW und darauf, gemeinsam mit den Mitarbeitenden neue Erkenntnisse und innovative Methoden hervorzubringen, die den Schutz sowie auch die nachhaltige Nutzung der Ostsee stärken", so Prof. Dr. Oliver Zielinski anlässlich seines Amtsantrittes. Das IOW sei mit seinem interdisziplinären, transferorientierten Ansatz und vielfältigen Kooperationen über Deutschland hinaus sehr gut in der Ostsee- und Küstenmeerforschung etabliert.

Zielinksi will den Schwerpunkt des IOW-Forschungsprogramms auf die Erforschung flacher Küstenzonen setzen. „Dieser Übergangsbereich zwischen Land und Meer hat weitreichenden Einfluss auf das gesamte Meeresökosystem. Gleichzeitig ist dieser hochdynamische Bereich für Forschungsarbeiten schwer zugänglich und erfordert den Einsatz neuer technologischer Ansätze – ein Feld, auf dem das IOW schon jetzt über ausgewiesene Expertise verfügt und sich hervorragend in die Innovationslandschaft Mecklenburg-Vorpommerns einpasst", so Zielinski.

„Dem IOW ist es gelungen, mit Oliver Zielinski eine herausragende Wissenschaftler-persönlichkeit zu gewinnen, die auch für die Universität Rostock in der Lehre eine enorme Bereicherung darstellt", erklärt Mecklenburg-Vorpommerns Wissenschaftsministerin Bettina Martin zum Amtsantritt. „Ich gratuliere ihm sehr herzlich zu dieser herausragenden Aufgabe. Das IOW ist ein Leuchtturm in der Forschungslandschaft von Mecklenburg-Vorpommern und international im Bereich der Meeresforschung hoch anerkannt", so die Ministerin.

Zielinski (Jahrgang 1970) hat Physik studiert, wandte sich aber schon früh der Meeresforschung zu. „Mein Ziel ist seit langem, Küstenmeere als Ganzes zu begreifen", so der gebürtige Oldenburger. Einen wichtigen Schlüssel dazu sieht er unter anderem in der Entwicklung innovativer Methoden, insbesondere auf dem Gebiet autonomer Systeme und mariner Observatorien. Das spiegelt sich auch in seinem Werdegang wieder: Nach seiner Promotion in Physik an der Universität Oldenburg, die sich bereits mit optischer Meeressensorik befasste, arbeitete er zunächst als CEO eines Anbieters von maritimen Sensorsystemen, bevor er 2005 als Professor an die Hochschule Bremerhaven berufen wurde und dort 2007 die Leitung des Instituts für Marine Ressourcen übernahm. 2011 folgte er einem Ruf der Universität Oldenburg auf die Professur für Marine Sensorsysteme, von wo aus er jetzt ans IOW wechselt.

Ein besonderer Fokus von Zielinskis Arbeit liegt auf der Verbindung von Umweltforschung mit Künstlicher Intelligenz (KI). So leitete er im Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz den Bereich „Marine Perception" (seit 2019) sowie das von ihm gegründete Kompetenzzentrum „Künstliche Intelligenz für Umwelt und Nachhaltigkeit" (seit 2020). „KI ist eine leistungsfähige Querschnittstechnologie, ein Werkzeug, geschaffen, um aus großen Datenmengen Informationen zu generieren, komplexe Prozesse vorherzusagen und in veränderlichen Umgebungen zielorientiert zu handeln", so Zielinski.

Zielinski folgt als Direktor des IOW auf Ulrich Bathmann, der das Institut von Oktober 2011 bis März 2022 leitete, sowie Helge Arz, Interimsdirektor bis Februar 2023. Zielinski bedankt sich bei seinen Vorgängern: „Durch ihre gelungene Führung, in Zusammenarbeit mit den engagierten Forschenden und wissenschaftsunterstützenden Mitarbeitenden, steht das IOW sehr gut da: Es wurde in dieser Zeit zweimal erfolgreich von der Leibniz-Gemeinschaft evaluiert und ist bestens in der deutschen wie internationalen Meeresforschung etabliert. Wer Ostseeexpertise braucht, sucht sie in Deutschland vor allem beim IOW." Neben unzähligen Forschungskooperationen sei das IOW in Forschungsnetzwerken, die sich national wie international für die übergreifende, strategische Gestaltung der Meeresforschung einsetzen, ein geschätzter Partner – etwa bei dem Konsortium Deutsche Meeresforschung oder der Deutschen Allianz Meeresforschung.