Flächen sparen – Land bewahren!

Das Flächensparen – die Reduzierung der Neuinanspruchnahme von Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke – ist eines der zentralen Nachhaltigkeitsziele der Bundesregierung. Um dieses Ziel zu erreichen, sind innovative Lösungen gefragt. Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Nordrhein-Westfalen haben sich daher am 27.08.2015 in Dortmund im Workshop „Flächen sparen – Land bewahren! Innovative Systemlösungen für ein Nachhaltiges Landmanagement“ über aktuelle Ergebnisse aus der Forschung und Praxis ausgetauscht. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Förderaktivitäten des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zum „Nachhaltigen Landmanagement“ statt.

Der Regionalworkshop bildete den Auftakt einer Veranstaltungsreihe zu Ergebnissen und Lösungsansätzen, die seit 2010 durch die Verbundprojekte der Fördermaßnahme entwickelt wurden. Dr. Ulrich Katenkamp, Referatsleiter im Bundesministerium für Bildung und Forschung, betonte: „Die frühzeitige Zusammenarbeit und ein enger Dialog zwischen Forschern und Akteuren aus der Praxis sind wesentliche Voraussetzungen dafür, dass Forschungsergebnisse schnell ihren Weg in die Anwendung finden und nachhaltige Entwicklung unterstützen. Dies ist ein wichtiges forschungspolitisches Ziel des BMBF.“
Mit Blick auf die Verbreitung der Lösungen wurden gezielt regionale Praxisakteure zum Workshop eingeladen, die in der Raum- und Fachplanung, Regional- und Stadtplanung, Kommunalpolitik, Immobilienwirtschaft sowie in Ingenieur- und Planungsbüros arbeiten. In der Diskussion wurden die Möglichkeiten neuer Kooperationen erörtert.
Die Veranstaltung wurde vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. aus Müncheberg gemeinsam mit dem Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbH (ILS) aus Dortmund organisiert. Professor Thomas Weith vom ZALF machte deutlich, dass „die Umsetzung des Ziels ‘Innenentwicklung vor Außenentwicklung‘ heute eine zentrale Aufgabe für Gemeinden und Regionen darstellt. Wichtig ist, mit Augenmaß vorrangig freie innerörtliche Bauflächen zu nutzen. Das vorhandene Wissen hierzu aus den Projekten muss nun angewandt und weiterverbreitet werden.“ Konkrete Möglichkeiten dafür zeigte Andrea Dittrich-Wesbuer vom ILS auf. Sie präsentierte beispielhaft die im Verbundprojekt RegioProjektCheck entwickelten Planungswerkzeuge. „Diese unterstützen frühzeitig die Entscheidungsfindung für neue Großvorhaben, z.B. für Wohnen und Gewerbe. Die Tools stehen nun Anwendern in Kommunen und Unternehmen frei zur Verfügung.“

Der Regionalworkshop zeigte die Vielfalt von Möglichkeiten, wie bereits jetzt Nachhaltigkeit konkret bei der sparsamen Nutzung von Land umgesetzt werden kann. In den Worten eines Teilnehmers zusammengefasst: „Weniger kann auch mehr sein!“ Zukünftig sei der Blick über den eigenen Tellerrand hin zu einer verstärkten regionalen Zusammenarbeit zentral. Neue Forschungsansätze helfen, innovative Impulse für die Praxis zu geben.

Weiterführende Informationen finden Sie unter www.modul-b.nachhaltiges-landmanagement.de