Richtlinie zur Förderung von Zuwendungen für internationale Projekte zum Thema grüner Wasserstoff

Bekanntmachung im Rahmen der Strategie der Bundesregierung zur Internationalisierung von Bildung, Wissenschaft und Forschung, Richtlinie zur Förderung von Zuwendungen für internationale Projekte zum Thema grüner Wasserstoff

Vom 17. März 2021

1 Förderziel, Zuwendungszweck, Rechtsgrundlage
1.1 Förderziel und Zuwendungszweck

Die Rahmenbekanntmachung erfolgt auf der Grundlage der Strategie der Bundesregierung zur Internationalisierung von Bildung, Wissenschaft und Forschung. Sie dient der Umsetzung der Hightech-Strategie 2025 der Bundesregierung und stärkt die internationale Komponente der Nationalen Wasserstoffstrategie auch im Kontext des Förderprogramms „Die europäische Innovationsunion – Deutsche Impulse für den Europäischen Forschungsraum".
Wasserstofftechnologien bieten ein erhebliches industriepolitisches Potenzial und sind zugleich von zentraler Bedeutung bei der Erreichung der deutschen sowie europäischen Klimaschutzziele. Damit grüner Wasserstoff aus Erneuerbaren Energien ein zentraler Bestandteil der nationalen Dekarbonisierungsstrategie werden kann, bedarf es nachhaltiger Innovationen entlang der gesamten Wasserstoffwertschöpfungskette von der Erzeugung über die Speicherung, die Logistik und den Transport bis hin zur Anwendung, beispielsweise in der Industrie und im Schwerlastverkehr.

Die Forschungs- und Innovationsförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ist ein wichtiges strategisches Element bei der Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie und zur Sicherung einer führenden Rolle deutscher Technologieanbieter auf diesem prioritären Zukunftsfeld.

Das Ziel dieser Maßnahme ist es, in diesem Sinne eine langfristig wirksame, mit den Zielen der Nationalen Wasserstoffstrategie passfähige Vernetzung der deutschen Forschungslandschaft bei Forschung zu Wasserstofftechnologien mit potentiellen Partnern im europäischen sowie außereuropäischen Ausland zu ermöglichen und zu befördern.

Im Wege der bilateralen sowie multilateralen Zusammenarbeit sollen Synergien auf Basis vorhandener wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Kompetenzen geschaffen und die Grundlagen für weitergehende Kooperationen in den Folgejahren gelegt werden. Förderfähig sind dabei die Etablierung von Forschungsprojekten, -netzwerken und Partnerschaften zwischen Deutschland und einem oder mehreren Partnerländern entlang der gesamten Wasserstoffwertschöpfungskette von Erzeugung, über Speicherung und Transport bis hin zur Nutzung einschließlich übergeordneter, systemischer Fragestellungen.

Entsprechend der Zielsetzungen der Strategie der Bundesregierung zur Internationalisierung von Bildung, Wissenschaft und Forschung sollen die unter dieser Rahmenbekanntmachung geförderten Vorhaben dazu beitragen

  • die internationale Forschungszusammenarbeit zu fördern,
  • über die gesamte Innovations- und Wertschöpfungskette hinweg Forschungsbeiträge zu liefern,
  • deutsche Akteure am internationalen Fachdiskurs zu beteiligen,
  • die Sichtbarkeit des Forschungs- und Innovationsstandorts Deutschland im internationalen Wettbewerb zu erhöhen,
  • nachhaltige internationale Wissens- und Innovationsnetzwerke zu knüpfen,
  • die Leistungsfähigkeit Deutschlands als Forschungs- und Industriestandort zu bewahren und weiter auszubauen,
  • Kompetenzlücken des Forschungs- und Industriestandorts Deutschland bei Forschung, Entwicklung und Innovation zu schließen.

Zuwendungszweck ist die Förderung von Projekten entsprechend der in Nummer 2 ausgeführten Module; als Rahmenbekanntmachung adressiert die Maßnahme das gesamte methodische und thematische Spektrum rund um zukunftsweisende Lösungen auf der Basis von Grünem Wasserstoff, insbesondere in folgenden Handlungsfeldern:

  • Grundlagenforschung zum besseren Verständnis grundlegender Wirkzusammenhänge und Prozesse, etwa im Bereich Elektrochemie, Photokatalyse sowie Speichertechnologien und -medien,
  • Material- und Verfahrensforschung sowie Komponentendesign beispielsweise. für zukunftsweisende Katalysatoren, Elektroden, Membranen einschließlich fortschrittlicher Verfahren zur automatisierten Identifizierung, Klassifizierung und Verifizierung neuartiger Materialien mittels Hochdurchsatzverfahren,
  • Fragen zur fortschrittlichen (System-)Modellierung, Fertigungs- und Verfahrensdesign insbesondere zur Steigerung der Kosteneffizienz,
  • Systemintegration von Grünem Wasserstoff in sektorenübergreifenden Energiesystemen und Wertschöpfungsketten,
  • Regulatorische, wirtschaftliche und sozioökonomische Rahmenbedingungen der nationalen und internationalen Wasserstoffwirtschaft inkl. Fragestellungen zu Sicherheits- und Regulierungsanforderungen, Umweltauswirkungen, geeigneten Finanzierungs- und Investitionsmodellen und -instrumenten sowie energiepolitischen und geostrategischen Betrachtungen.

Die Vorhaben sollen – auch soweit sie Grundlagenaspekte betreffen – insoweit eine klare Praxisrelevanz aufweisen als die generierten Erkenntnisse einen Beitrag zur Weiterentwicklung der nationalen und internationalen Wasserstoffwirtschaft leisten.

Von den Vorhaben wird erwartet, dass sie das konkrete Potential für eine langfristige und nachhaltige Kooperation mit dem jeweiligen Zielland bzw. den Zielländern aufzeigen.

Entsprechend der Zielsetzungen der Nationalen Wasserstoffstrategie sollen die Vorhaben dabei insbesondere die Technologieentwicklung für Grünen Wasserstoff, d.h. Wasserstoff aus Erneuerbaren Energien, unterstützen.