Forschungsprojekt zum regionalen Daseinsvorsorgemanagement veröffentlicht Projekt-Homepage

BMBF fördert transdisziplinäre Innovationsgruppe „UrbanRural SOLUTIONS“ zum regionalen Daseinsvorsorgemanagement in den Regionen Göttingen-Osterode, Hannover und Köln – Informationen sind ab sofort im Internet verfügbar.

Der demografische Wandel hat bereits heute gravierende Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit der lokalen Daseinsvorsorge. Diese schließt kommunale und regionale öffentliche Leistungen in den Bereichen Verkehr, Bildung, Gesundheit, Kultur und Freizeit ebenso ein wie die Sicherung der Nahversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs. In vielen Kommunen besteht die Gefahr, dass Bevölkerungsrückgang und -alterung zu einer „Abwärtsspirale des demografischen Wandels“ führen, so dass die Leistungen und finanziellen Möglichkeiten der örtlichen Daseinsvorsorge immer weiter zurückgehen. Dem stehen Wachstumsregionen gegenüber, in denen starke Urbanisierungsschübe zu Engpässen führen können. Beide Probleme lassen sich nicht allein durch Veränderungen der Organisation einzelner Einrichtungen lösen. Gefragt sind innovative Strategien zur regionalen Aufgabenteilung und räumlichen Organisation, die nur in enger Abstimmung zwischen allen relevanten Akteuren einer Region umgesetzt werden können. Entsprechende Kooperationen in der Daseinsvorsorge kommen aber – wenn überhaupt – nur zögerlich zustande.

Die Anfang April 2015 gestartete Förderung der Innovationsgruppe „UrbanRural SOLUTIONS“ soll regionale Kooperationen für eine nachhaltige Daseinsvorsorge ermöglichen. Dazu werden die bisherigen Grenzen der Aushandlungsprozesse erforscht, um die Hemmnisse der Umsetzung besser zu verstehen. Auf dieser Basis werden innovative und praxisrelevante Ansätze entwickelt, mit deren Hilfe die bisherigen Hemmnisse gezielt adressiert und überwunden werden können.

Anhand von Fallstudien in den Regionen Göttingen-Osterode, Hannover und Köln werden unterschiedliche Herangehensweisen erprobt und Werkzeuge für Politik und Planung entwickelt. Hierzu gehören beispielsweise neue Beteiligungsformate, Kosten-Nutzen-orientierte Szenariotools und ein digitaler Daseinsvorsorgeatlas. Die Unterschiedlichkeit der Problemlagen in den Untersuchungsräumen verspricht, Lösungen für ein breites Spektrum an Kooperationshemmnissen zu identifizieren. So wird das Instrumentarium auch für andere Regionen nutzbar.

Eine besondere Stärke des Projektes ist die enge Zusammenarbeit von Akteuren der finanziellen und fachlichen Planung der Untersuchungsregionen mit wissenschaftlichen Instituten (Transdisziplinarität). Die Vertreter der Praxis und der Wissenschaft gestalten das Vorhaben von vornherein als gleichberechtigte Partner. Das ist eine der zentralen Voraussetzungen, um das ehrgeizigste Ziel des Forschungsprojekts erreichen zu können: die Umsetzung von Kooperationslösungen schon während der Projektlaufzeit anzustoßen und diese so zu verankern, dass sie dauerhaft Bestand haben.

Projekthomepage: http://www.vsl.tu-harburg.de/urbanruralsolutions