Heimathafen Kiel: GEOMAR übernimmt Betrieb der METEOR IV

Der Betrieb des neuen deutschen Hightech-Forschungsschiffes METEOR IV ist jetzt vertraglich geregelt: Auf der Fassmer-Werft in Berne wurden die entsprechenden Vereinbarungen unterzeichnet. Schiffsbetreibende Einrichtung wird das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, die Bereederung übernimmt Briese Research. Koordiniert werden die Einsätze zentral von der Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe an der Universität Hamburg. Die vom BMFTR finanzierte METEOR IV ersetzt die bisherige METEOR und das bereits außer Dienst gestellte Forschungsschiff POSEIDON.

Sie ist 125 Meter lang, wiegt rund 8.000 Tonnen und bietet an Bord Platz für 35 Wissenschaftler:innen und 36 Crew-Mitglieder – die neue METEOR IV. Das Forschungsschiff wird im Auftrag des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) von der Arbeitsgemeinschaft Meyer-Fassmer Spezialschiffbau gebaut.

„Schiffstechnik und Ausstattung der METEOR IV bieten beste Voraussetzungen, um den Ozean und die Auswirkungen des Klimawandels auf Spitzenniveau zu erforschen“, sagt GEOMAR-Direktorin Prof. Dr. Katja Matthes. „Wir freuen uns, das Schiff bei uns am GEOMAR im Dienst der deutschen Meeresforschung zu betreiben.“

Schwerpunkt Atlantik

In enger Anlehnung an das bislang jüngste deutsche Forschungsschiff SONNE entwickelt, ist das neue Schiff für den weltweiten Einsatz mit Schwerpunkt auf dem Atlantik konzipiert. Die multifunktionale Ausstattung wird den gestiegenen Anforderungen aller Disziplinen der Ozeanforschung gerecht.

Bis zu 52 Tage kann die neue METEOR ununterbrochen auf See bleiben. Zur wissenschaftlichen Ausstattung zählen 17 unterschiedlich eingerichtete Labore, darunter Klimakammern und ein Labor für Messungen der Atmosphärenchemie. Hinzu kommen hochpräzise Echolote, Forschungswinden, die den Einsatz von Geräten bis in 12.000 Meter Wassertiefe ermöglichen und über Glasfaserkabel in Echtzeit hochaufgelöste Videodaten an Bord übertragen können, sowie fünf leistungsstarke Kräne.

Darüber hinaus bietet das Schiff ausreichend Kapazität, um Großgeräte wie ROVs, AUVs oder Verankerungen mitsamt den erforderlichen Containern an Deck zu verstauen. Insgesamt stehen für die Wissenschaft 730 Quadratmeter Arbeitsfläche zur Verfügung, davon 585 Quadratmeter Laborfläche.

Angetrieben mit sogenannten Voith-Schneider-Propellern, kann das Schiff an Stationen zur Probennahme punktgenau gehalten und Bewegungen durch Seegang minimiert werden. Die METEOR IV ist derzeit weltweit das einzige Forschungsschiff mit diesem innovativen System.

Kiel wird Heimathafen der neuen METEOR

Mit der heutigen Unterzeichnung der Verträge steht fest: Heimathafen der neuen METEOR wird Kiel – auch wenn sie dort nur selten zu sehen sein wird, da die global operierenden Schiffe der deutschen Forschungsflotte meist auf den Weltmeeren unterwegs sind.