Großes Interesse an Frühwarnsystem zum Wassermanagement am Blauen Nil

Beteiligte des Verbundprojektes SPS-Blue Nile sind Anfang November in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba zusammengekommen. Das Treffen vereinte zum ersten Mal deutsche, sudanesische, äthiopische und weitere internationale Akteure vor Ort und unterstrich das große Interesse der lokalen Umsetzungspartnerinnen und -partner an dem vom BMBF innerhalb der Fördermaßnahme „Globale Ressource Wasser (GRoW)“ unterstützen Vorhaben.

Ziel von SPS-Blue Nile ist die Entwicklung eines meteorologisch-hydrologischen Vorhersagesystem für das grenzüberschreitende Wassermanagement des wichtigsten Nil-Zuflusses Blauer Nil, der durch Äthiopien und den Sudan verläuft. Neu ist hierbei der „nahtlose" Ansatz für das System mit ineinander übergehenden Vorhersagehorizonten von Tagen bis zu mehreren Monaten. So können Überschwemmungen, Hitzewellen und Dürren in der stark vom Klimawendel betroffenen Region vorhergesagt und frühzeitig Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Durch die Bedeutung des Blauen Nils für Äthiopien und die flussabwärts gelegenen Länder Sudan und Ägypten ist hierbei ein koordiniertes Vorgehen von zentraler Bedeutung. Dies gilt insbesondere im Zusammenhang mit der Bewirtschaftung des Grand Ethiopian Renaissance-Staudamms, Afrikas größtem Wasserkraftwerk.

Die Entwicklung des Vorhersagesystems erfolgt daher in enger Zusammenarbeit zwischen allen Projektbeteiligten. Die deutschen Forschenden unter Koordination des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) steuern vor allem wissenschaftliche und technischen Ansätze zu KI-gesteuerten Vorhersagen, cloudfähigen Diensten und zur Sedimentmodellierung bei. Diese Methoden werden an die Gegebenheiten und bereits genutzten Vorhersagepraktiken vor Ort angepasst.

Um Erkenntnisse über bestehende saisonale Vorhersageinitiativen zu sammeln, potenzielle Partnerschaften zu fördern und mögliche Endnutzer für die Vorhersageergebnisse des SPS-Blue Nile Systems zu identifizieren, standen während des fünftägigen Treffens Besuche von wichtigen Einrichtungen in der Projektregion an; darunter dem Ethiopian Meteorological Institute, dem Regionalbüro der World Meteorological Organisation, dem International Water Management Institute, dem Eastern Nile Technical Regional Office und der Universität Addis Ababa.

Die nächste Station für das SPS-Blue Nile Projekt ist die UN-Klimakonferenz (COP28) in Dubai, die am 30. November startet. Das innovative Frühwarnsystem wird dort im Rahmen einer Schwerpunktveranstaltung zur Erhöhung der Klimaresilienz in Afrika vorgestellt. 

Mehr Informationen zur Fördermaßnahme GRoW und zum Projekt SPS-Blue Nile gibt es hier.