Wanderfisch: Durch Zeit und Fluss - Auf Wanderschaft mit dem Stör

Einst tummelten sich Störe in fast allen größeren europäischen Flüssen und den vorgelagerten Küstengewässern. Während anderen Fischen ein einzelner Bach, Fluss oder See als Lebensraum genügt, sind diese Wanderfische anspruchsvoll: Für jede Lebensphase suchen sie die passende Umgebung. Zwar verbringen Störe den Großteil ihres bis zu 150 Jahre langen Lebens im Meer, ihre Kinderstube liegt jedoch in den Flüssen. Zur Fortpflanzung wandern die Tiere den langen Weg in ihre Heimatgewässer zurück. Wehre, Verschmutzung, Gewässerausbau und eine nicht nachhaltige Befischung ließen die Bestände gegen Ende des 19. Jahrhunderts dramatisch einbrechen. Mittlerweile zählen unsere einheimischen Störe zu den am stärksten bedrohten Fischarten weltweit. In Deutschland gelten sie als ausgestorben, im übrigen Europa existiert nur noch ein einziger Bestand in Frankreich.