Jugendliche entwerfen ihre Stadt der Zukunft

Auftakt der Heimatkunde-Aktion im Wissenschaftsjahr 2015 - Zukunftsstadt / Rachel: Bewusstsein für eigene Gestaltungsmöglichkeiten schaffen

Ein Skater-Platz, ein Gemeinschaftsgarten oder ein neuer Park als sozialer Treffpunkt? Teenager haben ganz eigene Vorstellungen davon, was ihre Stadt lebenswert macht. Im Wissenschaftsjahr 2015 - Zukunftsstadt sind sie jetzt dazu aufgerufen, ihre Einfälle konkret werden zu lassen: Unter dem Motto Eure Stadt, eure Ideen ist bundesweit die Aktion Heimatkunde gestartet. Jugendliche im Alter von zwölf bis 16 Jahren sind gefragt, Ideen für die Nutzung von Freiflächen in ihrer Umgebung zu entwickeln und kreativ in Szene zu setzen. Pädagogen an Schulen oder Jugendfreizeitstätten können für Projektarbeiten zum Wettbewerb kostenlose Materialien erhalten.

Mit der Heimatkunde-Aktion im Wissenschaftsjahr tragen Jugendliche mit ihren Ideen dazu bei, die Vision einer nachhaltigen und lebenswerten Stadt der Zukunft zu entwerfen. Wir wollen damit ein Bewusstsein für den urbanen Wandel schaffen und den Jugendlichen vermitteln, welche eigenen Gestaltungsmöglichkeiten sie haben, sagte Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zum Auftakt in Bonn.

An der inklusiven 5. Gesamtschule in Bonn hat sich zum Beispiel eine Gruppe Jugendlicher bereits Gedanken dazu gemacht, wie ein verwaister Skaterplatz ganz in ihrer Nähe im Stadtteil Endenich wieder zum Leben erweckt werden könnte: Neue Minirampen, Halfpipes und Rails sollen den alten, maroden Skate-Parcours ersetzen. Die Schülerinnen und Schüler wohnen fast alle in Bonn Endenich. Sie kennen den Platz schon lange und wissen, dass er früher von Jugendlichen in Eigenregie zum Skaterplatz umgestaltet wurde. Nun wollen sie den Platz gemeinsam in seine alte Funktion zurückführen, erklärt Schulleiterin Ursula Dreeser. Zusätzlich sind ein Infoboard für Bonner Veranstaltungen sowie ein separater Picknickbereich geplant, die den Platz als Aufenthaltsort für die Jugend etablieren sollen - und zwar auch für Nicht-Skater. Rachel besucht die Bonner Schule heute exemplarisch zum Auftakt Heimatkunde-Aktion.

Das Wissenschaftsjahr 2015 - Zukunftsstadt mache die Leistung der Forschung für die nachhaltige Stadtentwicklung deutlich, sagte Rachel: Uns ist es wichtig, Kinder und Jugendliche frühzeitig einzubinden, wenn es um die Gestaltung ihres Umfelds geht. Wenn wir über die Stadt von morgen sprechen, sollten wir das nicht ohne diejenigen tun, die die Zukunft prägen werden.

Die Heimatkunde-Aktion im Wissenschaftsjahr 2015 - Zukunftsstadt führt Jugendliche an das Thema nachhaltige Stadtentwicklung heran und zeigt verschiedene Gestaltungs- und Beteiligungsmöglichkeiten auf. Lehrer und Pädagogen an Schulen sowie Jugendfreizeitstätten und anderen außerschulischen Einrichtungen können das dafür konzipierte Lern- und Arbeitsmaterial bestellen. Ein Aktionsheft führt die Jugendlichen durch eine mehrstufige Zukunftswerkstatt und unterstützt sie bei der Ausarbeitung ihrer Ideen. Themen sind die zentralen Herausforderungen, Chancen und Lösungsansätze für eine zukunftsfähige Stadt: Wie werden wir uns fortbewegen? Wie können wir Energie sparen und das Klima schützen? Wie wollen wir zusammen wohnen? Und wie können wir Innenstädte lebens- und liebenswert gestalten?

Die Nachwuchsforscher können ihre kreativen Pläne öffentlich vorstellen und den Bürgermeistern ihrer Stadt präsentieren. Wer seine Ergebnisse bis zum 30. November 2015 als Kurzfilm oder digitale Foto-Dokumentation einreicht, nimmt zudem an einem Wettbewerb teil und kann attraktive Preise gewinnen. Eine unabhängige Jury aus Vertretern von Kommunen und Wissenschaftlern ermittelt die Sieger. Hauptgewinn ist eine Städtereise und der Besuch eines Städteplanungsbüros.

Weiteres Material zur Heimatkunde-Aktion sowie Pressefotos finden Sie unter wissenschaftsjahr-zukunftsstadt.de und www.heimatkunde-aktion.de