Kommunale Abwässer energieeffizient reinigen

Die Reinigung kommunaler Abwässer ist sehr energieaufwändig. Ein wachsendes Umweltbewusstsein und steigende Energiekosten stellen Entsorger zunehmend vor die Herausforderung, den Energiebedarf zu senken. Forschende unter Leitung der VertUm GmbH, Markkleeberg, haben im Verbundprojekt DeHaKeS ein bestehendes Verfahren zur Stickstoffentfernung für den Einsatz in kommunalen Kläranlagen weiterentwickelt und erfolgreich getestet. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat das kürzlich abgeschlossene Vorhaben mit knapp 500.000 Euro gefördert.

Hochkonzentrierte Abwasser-Teilströme werden bereits vielfach erfolgreich mit einem relativ neuen energieeffizienten Verfahren zur Stickstoffentfernung behandelt: der Deammonifikation. Die Partner im Verbundprojekt DeHaKeS haben diese nun im Hauptstrom einer Kläranlage erprobt, um den Energiebedarf in der kommunalen Abwasserreinigung zu senken. Im Vergleich zur Teilstrombehandlung muss die Deammonifikation hier mit niedrigeren Temperaturen, höheren CSB-Belastungen und den hydraulischen und frachtspezifischen Schwankungen fertigwerden.

Die angepasste Deammonifikation wurde in einer als zweistufiges Belebtschlammsystem betriebenen Pilotanlage getestet. Die Ergebnisse der Pilotversuche zeigten u. a., dass die Sauerstoffkonzentration und die optimale Einstellung des Schlammalters die entscheidenden Parameter für den stabilen Betrieb darstellten. Grundsätzlich ist das zweistufige Deammonifikationsverfahren für eine Umsetzung im Hauptstrom geeignet, lautet das Fazit der DeHaKeS-Projektbeteiligten. Im Hinblick auf die Auslegung, einen stabilen Anlagenbetrieb und weitere Optimierungspotentiale, z.B. hinsichtlich Treibhausgasemissionen, sind jedoch weitere Untersuchungen erforderlich.

Das Verbundprojekt „Entwicklung eines Verfahrens zum Einsatz der Deammonifikation im Hauptstrom kommunaler Kläranlagen zur energieeffizienten Stickstoffelimination (DeHaKeS)" wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Es war Teil der Fördermaßnahme „KMU-innovativ", Anwendungsbereich „Nachhaltiges Wassermanagement" im Technologiefeld „Ressourceneffizienz und Klimaschutz". Projektpartner waren neben dem Koordinator VertUm GmbH, Markkleeberg, die TU Darmstadt sowie das Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik (ISAH) der Universität Hannover.