CS4I – Climate Solution for Industries: Optimierung für Klimaschutzmaßnahmen in Unternehmen

Das 2021 gestartete Forschungsprojekt Climate Solution for Industries (CS4I) ist seit August 2023 beendet. Das Projekt ermöglichte es Unternehmen, deren Klimaschutzmaßnahmen zu optimieren und leistete so einen elementaren Beitrag zum Erreichen der Klimaziele.

Deutschland will bis 2045 klimaneutral werden und seine Treibhausgas-Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 1990 um 65 Prozent mindern. Die deutsche Industrie ist mit rund 20 Prozent der Treibhausgas (THG)-Emissionen der zweitgrößte THG-Emittent in Deutschland.

Damit industrielle Unternehmen in Zukunft die Effekte ihrer Klimaschutzmaßnahmen kontinuierlich und in Echtzeit kontrollieren und prognostizieren können, entwickelte das Forschungsprojekt Climate Solution for Industries (CS4I) eine digitale IT-Plattform. Unterstützt wurde das Vorhaben dabei seit 2021 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Fördermaßnahme „KMU-innovativ" im Themenfeld Energieeffizienz und Klimaschutz. Ziel der neuen IT-Plattform ist es, mit Echtzeitdaten entlang der gesamten Wertschöpfungskette die Wirksamkeit von Klimaschutzmaßnahmen industrieller Unternehmen transparent darzustellen sowie die Klimawirksamkeit künftiger Maßnahmen prognostizieren zu können.
Das Projekt entwickelte dazu einen „True-Footprint-Index (TFI)", der auf einer Bottom-Up Ermittlung der Emissionen aus den einzelnen Produktionsschritten, Materialkomponenten und Transportwegen für jedes Produkt basiert. Der TFI geht über die Unternehmensgrenzen hinaus (inklusive vor- und nachgelagerter Wertschöpfungskette) und liefert einen normalisierten und bereinigten CO2-Fußabdruck des gesamten Unternehmens beziehungsweise von Standorten, Einheiten oder Produkten. Außerdem liegt der TFI historisch, aktuell (auf Basis von Echtzeit-Daten) und prognostiziert (auf Basis von Simulationen) vor.

Ein eigens entwickelter digitaler Zwilling – das heißt, die virtuelle Abbildung des realen Systems – ermöglicht den Unternehmen die entsprechenden Simulationen vorzunehmen. Somit wird die Industrie befähigt, nicht nur die zur Erreichung der Klimaschutzziele geplanten Maßnahmen auszuwerten, sondern Maßnahmen bereits im Vorfeld zu prognostizieren und zu planen. Unternehmen sind dank des IT-Tools in der Lage, eine systematische Kosten-Nutzen-Bewertung für Klimaschutzmaßnahmen aufzustellen.

Im Projektteam waren Partnerinnen und Partner aus Technologieunternehmen, Wissenschaft, IT-Beratung und Industrie. So wurde etwa die Pilot-Anwendung des Plattform-Prototyps in der Lebensmittelindustrie bei den Praxispartnern Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG und Döhler GmbH eingesetzt. Als weiteren Projektpartner konnte der Forschungsverbund das Unternehmen SAP SE gewinnen.

Das BMBF hat das Projekt mit rund 1,2 Millionen Euro gefördert.

Projektleitung:
Michael Heinze
INTENSE AG
Ludwigstr. 20
97070 Würzburg
Tel.: +49 30 284823-13
E-Mail: michael.heinze@intense.de

Projektpartner:
Christian Schneider
Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
Andreas Bader
objective partner AG

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