IMECOGIP: Implementierung des Ökosystemleistungs-Konzepts in die Planung Grüner Infrastruktur zur Stärkung der Resilienz der Metropole Ruhr und chinesischer Megacities

Für eine zukunftsfähige Grüne Infrastrukturplanung in Metropolen bündelt IMECOGIP Fachkompetenz, internationale Spitzenforschung sowie praxisbezogenes Expertenwissen und entwickelte die digitale Toolbox EnhancES zur Bewertung von Ökosystemleistungen urbaner Landschaften.

Zusammenhängende Grünstrukturen durchziehen idealerweise die gebaute Stadt und verbinden Freiräume. In planerischen und wissenschaftlichen Kontexten werden alle biologisch aktiven und alle Gewässerflächen als Ökosysteme verstanden, zum Beispiel Parks, durchgrünte Wohn- und Industriegebiete, Alleen, Wälder, Naturschutzgebiete, Wiesen und Landwirtschaftsflächen. Sie sind Träger von Ökosystemleistungen mit Nutzen und Wohlfahrtswirkungen für die Menschen.

Doch welchen Nutzen erbringen verschiedene Grün- und Freiflächen einer Stadt, etwa für die Klimaanpassung, den Wasserhaushalt, die Minderung von Schadstoffen, für Bildung und Erholung? Wie leistungsfähig sind Grün- und Freiflächen für die Menschen und den Erhalt der Biodiversität? Wo besteht Verbesserungsbedarf, wo sind Optimierungsmöglichkeiten? Welche Vor- und Nachteile besitzen Planungsvarianten?

Diesen Fragen widmet sich das Projekt IMECOGIP der BMFTR-Fördermaßnahme SURE („Nachhaltige Entwicklung urbaner Regionen“). In der Forschungs- und Entwicklungsphase (2021 – 2025) hat das IMECOGIP-Projektteam die digitale Toolbox EnhancES entwickelt. Das Ziel besteht darin, die Leistungen von Ökosystemen bei der Planung von "Grüner Infrastruktur" stärker und auf quantitativer Grundlage zu brücksichtigen. IMECOGIP bündelt die Kompetenz von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Fach- und Forschungsrichtungen wie zum Beispiel der Biogeographie, Geomatik, Governance, Landschaftsarchitektur, Stadtökologie und Stadtsoziologie. So baute das Projekt methodische Defizite einer Erfassung und integrierten Bewertung einzelner Ökosystemleistungen systematisch ab. Die Entwicklung von EnhancES erfolgte in enger Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung in den Pilotgebieten Shanghai und der Metropole Ruhr. Der kontinuierliche Austausch gewährleistete den Transfer von Wissen und Methoden in die Planungspraxis unter Beachtung klimatischer, gesellschaftlicher und planungskultureller Gegebenheiten beider Länder.

Die konzeptionelle Grundlage zur Bewertung von Ökosystemleistungen in EnhancES bildet die Klassifikation der Europäischen Umweltagentur, die Common International Classification of Ecosystem Services (CICES). EnhancES ist als ein offenes GIS-basiertes Programmpaket konzipiert. Als Datengrundlage zur räumlich differenzierten Bewertung einzelner Ökosystemleistungen verwendet EnhancES vorhandene Kartierungen in Form von Geodaten. Während der zweijährigen Implementierungsphase steht die praktische Anwendung und der Wissenstransfer im Vordergrund. Ergänzt wird dieses durch Schulungen und den Aufbau einer Anwendungscommunity.

 

Projektleitung:

Prof. Dr. Harald Zepp
Ruhr-Universität Bochum - Fakultät für Geowissenschaften
Geographisches Institut (Raum IA 6/113)
44780 Bochum

Tel.: +49-(0)234 32 23313
E-Mail: harald.zepp@rub.de

 

Projektpartner:

Ralf Zimmer-Hegmann
ILS - Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbH
Brüderweg 22–24
44135 Dortmund

Tel.: +49 (0) 231 9051 100
E-Mail: ralf.zimmer-hegmann@ils-forschung.de 

 

Weitere Projektpartner:

  • Chinesisch-Deutsches Zentrum für Nachhaltige Stadtentwicklung (CDZNS) an der Tongji-Universität, Shanghai
  • Shanghai Tongji Urban Planning and Design Institute Co. Ltd. (TJUPDI)
  • Qingdao Surveying and Mapping Institute (QSMI), Shandong, China
  • Regionalverband Ruhr (RVR)
  • Stadt Bochum
  • Stadt Gelsenkirchen

 

Projektwebseite IMECOGIP

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