01.12.2005 31.12.2010
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Strategien zum Umgang mit systemischen Risiken (2005 - 2010) Sozial-ökologische Forschung

Systemische Risiken verfügen über ein sehr hohes Schadenspotenzial: Eine ehemals als harmlos eingeschätzte Risikoquelle kann über große Entfernungen oder nach einem Zeitraum der Latenz ungeahnte Schäden entfalten.

Vor dem Hintergrund einer beschleunigten technologischen und gesellschaftlichen Entwicklung sowie einer zunehmenden globalen Vernetzung in Wirtschaft, Kommunikation, Politik und Kultur werden Risiken immer weniger als begrenzte und damit relativ gut einschätzbare Gefahrenpotenziale wahrgenommen. Zudem lösen isolierte Risikovermeidungsstrategien ihrerseits häufig Folgerisiken in anderen Systemen aus.

Eine ursprünglich als harmlos eingeschätzte Risikoquelle (bspw. Chemikalien, Mobilfunk) könnte über große Entfernungen oder nach einem Zeitraum der Latenz ungeahnte Schäden entfalten, die die Funktionsfähigkeit der betroffenen Systeme (Umwelt, Gesundheit, Finanz- und Arbeitsmärkte u.a.), aber auch des Ursprungssystems selbst, gefährden. Hinzu kommt, dass sich zwischen Ursache und Wirkungen über die eigentliche Quelle hinaus vielfach nur schwer direkte Zusammenhänge nachweisen lassen. In aller Regel sind systemische Risiken durch ein hohes Maß an Komplexität, Ungewissheit und Ambiguität gekennzeichnet.

Im Umgang mit systemischen Risiken kommt dem Vorsorgeprinzip eine große Bedeutung zu. Dadurch entstehen Gemeinsamkeiten mit der Nachhaltigkeitsforschung. In Bezug auf Gesundheitsbeeinträchtigungen durch unterschiedlichste Stoffgruppen wurden bereits erste Versuche unternommen, das Vorsorgeprinzip im Umgang mit systemischen Risiken in praktische Handlungsmaßnahmen umzusetzen. Das Management systemischer Risiken aus sozial-ökologischer Perspektive erfordert jedoch einen umfassenderen Zugang, der soziale, ökonomische und ökologische Analysedimensionen integriert.

Von 2006 bis 2010 setzten sich fünf Projekte so brisanten Themen wie beispielsweise Übergewicht und Adipositas bei Jugendlichen oder der Trinkwasserverunreinigung durch Arzneimittelwirkstoffe auseinander. Im Rahmen einer Verstetigungsstrategie erweiterten die Projekte 2008 innerhalb des bestehenden Forschungsprojekts oder in Form eines Anschlussvorhabens ihr Forschungsspektrum.

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