BioKultDiv - Biokulturelle Diversität in Agrarlandschaften des Globalen Südens

Biokulturelle Diversität – die kulturelle und biologische Vielfalt von sozial-ökologischen Systemen – geht mit alarmierender Geschwindigkeit verloren. Dies beinhaltet sowohl den Verlust der Vielfalt wildlebender und genutzter Tiere und Pflanzen, als auch die damit verknüpften traditionellen Wertesysteme, Wissensformen und Praktiken. Bisherige Forschungsarbeiten beschäftigten sich besonders mit der Beschreibung und dem Erhalt von biokultureller Diversität. Der Beitrag von biokultureller Diversität zu einer nachhaltigen Entwicklung wurde bisher jedoch noch nicht systematisch erfasst. Diese Forschungslücke soll mit dem vorliegenden Projekt anhand von Agrarlandschaften des globalen Südens geschlossen werden. Im globalen Süden ist der Verlust von biokultureller Diversität besonders eng mit fortschreitender Umweltzerstörung und sozialen Ungerechtigkeiten verbunden.

Ziel des Projektes ist es, den möglichen Beitrag von biokultureller Vielfalt zu einer nachhaltigen Entwicklung aus einer inter- und transdisziplinären Perspektive zu untersuchen. Hierzu wird zunächst das Konzept der biokulturellen Diversität in Bezug zu Nachhaltigkeit kritisch reflektiert. Anschließend wird in einer ausgewählten Fallstudie in Bolivien das Verhältnis von biokultureller Diversität mit Nachhaltigkeitsindikatoren und deren Steuerungsmechanismen empirisch untersucht. Basierend darauf werden für eine größere Zahl von Landschaften des globalen Südens generelle Prinzipien erarbeitet, wie biokulturelle Diversität zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen kann. Anhand von Workshops mit lokalen Akteuren wird der Beitrag biokultureller Diversität zu einer gerechteren und umweltfreundlicheren Entwicklung praxisnah ausgearbeitet. Durch die Einbindung des Projektes in die Netzwerke von Bioversity International, des Programme on Ecosystem Change and Society (PECS) und der Heinrich-Böll-Stiftung  wird die langfristige Sichtbar- und Verfügbarkeit der Projektergebnisse ermöglicht und eine Integration der Ergebnisse in zukünftigen Diskussionen und Entscheidungsprozesse unterstützt.

 

Projektleitung
Leuphana Universität Lüneburg
Dr. Jan Hanspach
Tel.: 04131 / 6774035
E-Mail: hanspach@leuphana.de

 

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