LANUSYNCON - An der Schnittstelle von Wissenschaft und Politik: Landnutzungskonflikte und Synergien im Rahmen der Agenda 2030

Bevölkerungswachstum und zunehmender Konsum stellen die Menschheit angesichts begrenzter Verfügbarkeit von natürlichen Ressourcen vor enorme gesamtgesellschaftliche Herausforderungen, zu deren Überwindung die nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen verabschiedet wurden. Bereits heute übersteigt die Nachfrage nach Nahrung, Rohstoffen, Energie und Wohnraum die verfügbare bioproduktive Fläche und verursacht Landnutzungskonflikte, Biodiversitätsverlust und Landdegradation. Die SDGs bewegen sich in einem Geflecht aus Synergien und Zielkonflikten. Daher ist die Suche nach einer effizienten und nachhaltigen Nutzung von natürlichen Ressourcen komplex und erfordert die konzeptionelle und praktische Einbeziehung unterschiedlicher Blickwinkel, Akteure und Forschungsfelder.

LANUSYNCON untersucht die Wechselwirkungen unterschiedlicher Entwicklungsziele im Bereich der Landnutzung und das Potential von Science-Policy-Interfaces (SPIs) wie IPBES oder IPCC anhand von Beispielstudien in Kenia und Tansania. Dabei nimmt es eine politik- und wirtschaftswissenschaftliche sowie eine ökologische und humangeographische Perspektive ein. Die Teilergebnisse werden in einer Bayesischen Netz- und Entscheidungsanalyse integriert.
LANUSYNCON hilft, die Auswirkungen politischer Entscheidungen über den jeweiligen politischen Sektor hinaus besser zu verstehen und zu berücksichtigen, um so kohärente Landnutzungspolitik zu ermöglichen. Ziel des Projekts ist es, dass Landnutzungskonflikte im SPI-Kontext künftig stärker berücksichtigt und Synergien ausgeschöpft werden, so dass eine gesellschaftliche Transformation in Richtung mehr Nachhaltigkeit möglich wird. Um den Wissenstransfer sicherzustellen, entstehen eine Reihe von Policy Briefs, die in Workshops diskutiert werden. Der Austausch verschiedener politischer Ressorts im Projekt soll einen ersten Schritt zugunsten einer kohärenten Landnutzungspolitik in der Zukunft ermöglichen.

 

Projektleitung
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Prof. Dr. Lisa Biber-Freudenberger
Tel.: 0228 / 73 1726
E-Mail: lfreuden@uni-bonn.de

 

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