SteuerBoard_Energie - Steuerungsmechanismen im polyzentrischen Energiesystem der Zukunft

Der Energiesektor befindet sich weltweit in einem Transformationsprozess mit dem Ziel den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Gemessen an den politisch gesetzten Zielen schreitet diese Entwicklung jedoch nur langsam voran. Die Steuerung des Energiesystems kann auf unterschiedlichen Ebenen (zentral, regional, lokal) von verschiedenen institutionellen Akteuren (z. B. Gesetzgeber, Kommunalpolitik, Netzbetreiber) oder transformativen Akteuren (z. B. Bürgerinitiativen, innovative Unternehmen, Prosumer) aktiv beeinflusst werden. Eine Vielzahl von steuernden Akteuren auf unterschiedlichen Ebenen, die unabhängig Regeln und Normen für ihren Bereich entwickeln, kann als „polyzentrische Governance“ verstanden werden. Diese kann positive Eigenschaften für eine nachhaltige Entwicklung mitbringen: Förderung von Innovationen durch eine experimentelle Umgebung, erhöhte Resilienz, stärkere direkte Partizipation und Gerechtigkeit sowie die Möglichkeit einer schnellen Transformation durch viele, dezentrale Veränderungen.

Ziel des Projekts ist, die Wirkung einer polyzentrischen Governance als Steuerungsmechanismus im Energiesystem der Zukunft zu bestimmen und Transformationspfade zu einer nachhaltigen polyzentrischen Steuerung zu beschreiben. SteuerBoard_Energie entwickelt basierend auf dem Konzept der polyzentrischen Governance einen Analyserahmen mit den Schwerpunkten Digitalisierung und Finanzierung. Dabei soll untersucht werden, inwieweit Polyzentrizität das Subsidiaritätsprinzip stärkt, Innovationen und Lerneffekte unterstützt sowie mehr Vertrauen, Akzeptanz und Gerechtigkeit schafft. Im Bereich Finanzierung fließen aktuelle Debatten um rechtliche Rahmenbedingungen sowie zu „sustainable finance" ein. Digitalisierung wird als möglicher „Enabler" einer ökologisch-technischen Integration und Selbstorganisation im Energiesystem unter-sucht.
Für Politik und Verwaltung werden Handlungsempfehlungen und Leitlinien erarbeitet, die die dezentrale, soziale Mobilisierung ermöglichen und damit dazu beitragen, dass die Energiewende wieder an Fahrt aufnimmt und die Klimaziele erreicht werden können. Weitere Empfehlungen und Instrumente für die Praxis zielen auf eine Verbesserung von Geschäftsmodellen und Entscheidungsprozessen.

 

Projektleitung
Leuphana Universität Lüneburg
Dr. Lars Holstenkamp
Tel.: 04131 / 677 1931
E-Mail: holstenkamp@uni.leuphana.de  

Institut für ökologische Wirtschaftsfor-schung (IÖW) gGmbH
Dr. Swantje Gährs
Tel.: 030 / 884 594 59
Email: swantje.gaehrs@ioew.de  

Verbundpartner
ECOLOG-Institut für sozial-ökologische Forschung und Bildung GmbH

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