Neue Förderbekanntmachung des BMBF bringt den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Biodiversitätsforschung voran

Der Biodiversitätsverlust gehört neben dem Klimawandel zu den größten globalen Herausforderungen. Weniger biologische Vielfalt bedeutet nicht nur das unwiderrufliche Aussterben einzelner Tier- und Pflanzenarten, sondern mindert auch die Resilienz eines Ökosystems gegenüber Schaderregern oder extremen Wetterereignissen. Viele Ökosystemleistungen sind außerdem direkt auf biologische Vielfalt zurückzuführen.

Der Weltbiodiversitätsrat IPBES hat in einem Expertenbericht im Juli erneut die Notwendigkeit einer globalen Strategie zur Eindämmung des Biodiversitätsverlusts betont. Die beschleunigte globale Krise gefährde die Lebensgrundlage von Milliarden von Menschen. So gehört die Erhaltung von Biodiversität zu den drängendsten Aufgaben der globalen Weltgemeinschaft.

Eine wichtige Voraussetzung für den Erhalt der Biodiversität ist eine möglichst präzise Erfassung der Bestände von Arten. Deshalb fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen seiner Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA) Forschungsvorhaben, die sich mit „Methoden der Künstlichen Intelligenz als Instrument der Biodiversitätsforschung" befassen.

Viele Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) und der Digitalisierung bieten heute die Möglichkeit, innovative Lösungen für Herausforderungen im Naturschutz bereitzustellen. Neben der automatisierten Artenerfassung sind die Integration von Datenbeständen, die Analyse langer Zeitreihen und räumlicher Dynamiken sowie umfassende Netzwerkanalysen zukünftiger Anwendungsgebiete bzw. Zielsetzungen von großer Bedeutung. KI kann auch die Untersuchung möglicher Zukunftsszenarien und Schutzmaßnahmen sowie naturschutzfachliche Bewertungen für die Sicherung der Biodiversität wirksam unterstützen. Der Einsatz von KI und der Digitalisierung kann demnach dazu beitragen, das Verständnis für die hochkomplexen und hochdynamischen Zusammenhänge der biologischen Vielfalt und Ökosysteme zu erhöhen und in der Konsequenz deutliche Fortschritte im Artenschutz zu machen.

Die neue Förderbekanntmachung des BMBF zielt auch auf eine stärkere Vernetzung zwischen den Forschungsbereichen Informatik und Biodiversität ab. Eine enge Kooperation zwischen beiden Disziplinen soll einen Wissens- und Methodentransfer unterstützen.

Projektvorschläge sind über das elektronische Antragssystem „easy-online" in einem einstufigen Antragsverfahren einzureichen. Die Frist für die Einreichung der Anträge für die Konzeptionsphase endet am 06.04.2023.