Neue Förderrichtlinie zur Erforschung der Zusammenhänge zwischen Biodiversität und menschlicher Gesundheit

Biodiversität liefert Ökosystemleistungen, die die Lebensgrundlage menschlicher Existenz auf der Erde bilden. Zu diesen Lebensgrundlagen gehören unter anderem die Versorgung mit sauberem Trinkwasser und Sauerstoff, die Sicherung einer gesunden Ernährung, aber auch das Vorhandensein von intakten Naturräumen. Der drastische Verlust von Biodiversität gefährdet damit auch die menschliche Gesundheit.

Es bestehen vielfältige Verbindungen zwischen Biodiversität und der menschlichen Gesundheit. Über mögliche kausale Zusammenhänge ist jedoch wenig bekannt. Um Wissen darüber zu erlangen, ob und wie die Potenziale der Biodiversität für die Gesundheitsförderung eingesetzt werden können, bedarf es einer tiefergehenden Analyse der Zusammenhänge zwischen Biodiversität und Gesundheit.

2019 hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit der „Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt" (FEdA) eine langfristig angelegte Leitinitiative des Rahmenprogramms „Forschung für Nachhaltige Entwicklung" geschaffen. In ihrem Rahmen sollen fundierte, objektive Erkenntnisse für die Entwicklung geeigneter Maßnahmen gewonnen werden, mit denen Biodiversität erhalten und nachhaltig genutzt werden kann.

Das BMBF beabsichtigt im Rahmen dieser Forschungsinitiative Forschungsprojekte zu fördern, die grundlegende Beiträge zum Verständnis der Zusammenhänge zwischen einer biodiversen Umgebung und der menschlichen Gesundheit schaffen. So sollen innovative Ansätze zur Gesundheitsförderung basierend auf Biodiversität erschlossen werden. Gefahren und Nutzen für die physische und psychische menschliche Gesundheit sollen betrachtet werden, die kausal mit Biodiversität zusammenhängen oder sich aus Veränderungen der Biodiversität ergeben. Neben dem Erschließen eines grundsätzlichen Verständnisses zu den Zusammenhängen zwischen Biodiversität und menschlicher Gesundheit sollen die Ergebnisse der geförderten Projekte aber auch für Prävention und Gesundheitsförderung sowie für therapeutische Ansätze gegen körperliche und psychische Leiden genutzt werden können.

Die Fördermaßnahme soll verschiedene Forschungsdisziplinen in interdisziplinären Projekten zusammenführen. Dabei sollen naturwissenschaftliche Disziplinen (z. B. aus den Bereichen Ökologie, Ökotoxikologie) mit gesundheits- und geisteswissenschaftlichen (z. B. aus den Bereichen Psychologie, Medizin und Public Health, Sozial- und Gesellschaftsforschung sowie Stadt- und Regionalplanung) zusammenarbeiten. Um bestmögliche Voraussetzungen für die effektive Zusammenarbeit zu schaffen, schließt sich an eine einjährige Konzeptionsphase eine bis zu dreijährige Hauptforschungsphase an.

Die Etablierung von Kooperationen zwischen verschiedenen Forschungsdisziplinen, die aktuell noch eher wenige Berührungspunkte miteinander haben, ist neben der Erarbeitung fachlicher Ergebnisse ein weiterer Zweck der Fördermaßnahme.

Projektvorschläge müssen über das elektronische Antragssystem „easy-online" in einem einstufigen Antragsverfahren eingereicht werden. Die Frist für die Einreichung der Anträge für die Konzeptionsphase endet am 16.11.2022. Für die Bewerbung auf die Hauptforschungsphase sind nur Projekte zugelassen, die für die Konzeptionsphase ausgewählt wurden.