Neuer Tauchroboter: Jungferntauchgang des MARUM-QUEST 5000 im Nordatlantik

Zum ersten Mal ist der neue ferngesteuerte Tauchroboter MARUM-QUEST 5000 abgetaucht. Der Tauchgang erfolgte im Rahmen der Schiffsexpedition M210 von Bord der Forschungsschiff METEOR im Atlantik. Sollte das Wetter mitspielen, werden die Tauchgänge während der Forschungsfahrt live im Stream übertragen.

Es ging für den kastenförmigen Roboter mit seinen markanten Greifarmen gleich in etwa 830 Meter Wassertiefe. Ziel des ersten Einsatzes: das Hydrothermalfeld Menez Gwen. Während des mehrstündigen Tauchgangs hat das Team erfolgreich das System getestet, Proben genommen und alles dokumentiert. Während der Fahrt M210 der METEOR sollen geochemische und biologische Proben an hydrothermalen Quellen entlang des Mittelatlantischen Rückens im Nordatlantik genommen werden. 

Die Fahrt schließt thematisch an Expedition M190 an, die das wissenschaftliche Team ebenfalls zum Mittelatlantischen Rücken führte. Die Expedition wird auch wichtige Ergebnisse im Rahmen des Exzellenzclusters „Ozeanboden – unerforschte Schnittstell der Erde" liefern, der am MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen angesiedelt ist.

Der neue Tauchroboter ersetzt das „Remotely Operated Vehicle" (ROV) MARUM-QUEST 4000 nach über zwanzig Jahren Betriebszeit. Gefertigt wurde er von der der US-amerikanischen Firma TechnipFMC Schilling Robotics und vor dem ersten Einsatz zwei Jahre lang am MARUM mit der notwendigen wissenschaftlichen Ausstattung aufgerüstet. 

Neben deutlich höherer Nutzlastkapazität und modernster Steuerungstechnik wurde das neue ROV mit leistungsfähigeren Greifarmen und einem hydraulischen Antrieb ausgestattet. So können künftig etwa auch Observatorien bis in die Tiefsee transportiert und dort gewartet werden. Eine Vielzahl hochgenauer wissenschaftlicher Untersuchungen sind mit dem neuen Gerät nun in einer Tiefe von bis zu 5.000 Metern möglich.

Die Kosten für den neuen Tauchroboter inklusive Versorgungskabel und der Seilwinde betragen etwa 4,5 Millionen Euro und wurden je zur Hälfte vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) und dem Land Bremen bereitgestellt.

Die Tauchgänge des neuen Roboters werden – sofern alle technischen Voraussetzung rechtzeitig gegeben sind – live im Internet übertragen und vorab angekündigt - Link zum Stream.