Projekt "DESMEX" am Fund großer Mengen seltener Erden in Schweden beteiligt

Die Entdeckung großer Mengen seltener Erden in Kiruna (Schweden) sorgt international für Aufmerksamkeit. Ein Teil dieser Arbeiten wurde durch das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Forschungskonsortium DESMEX beigetragen.

Der Fund großer Mengen seltener Erden in Kiruna (Schweden), der zum Anlass des dortigen Besuchs der EU-Kommission durch das staatliche schwedische Bergbauunternehmen LKAB bekannt gegeben wurde, ist das Ergebnis umfangreicher geowissenschaftlicher Explorationsarbeiten. Zu diesen Arbeiten hat unter anderem das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierte Verbundvorhaben DESMEX beigetragen. DESMEX ist ein deutsches Forschungskonsortium aus Hochschulen, Forschungsinstituten und Industriepartnern. An den Arbeiten in Kiruna waren die Universitäten Münster, Köln und Freiberg, die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, die Leibniz-Institute für Angewandte Geophysik und für Photonische Technologien und die Firmen supracon AG und Metronix GmbH beteiligt.

In DESMEX werden luftgestützte geophysikalische Messverfahren entwickelt, mit denen Erzkörper im Untergrund detektiert werden können. Die in dem Vorhaben entwickelten Instrumente wurden im Jahr 2018 in dem Explorationsgebiet Per Geijer bei Kiruna erprobt, aus dem die Funde nun berichtet wurden. Ein Kernelement ist die in diesem Vorhaben entwickelte höchstempfindlicher Magnetfeldsensorik. Diese wird von einem Hubscharuber über das Explorationsgebiet geschleppt und zeichnet das magnetische Induktionsfeld auf, das durch Stromeinspeisung in den Untergrund erzeugt wird. Mit Hilfe von aufwändigen Computersimulationen werden aus den Messdaten dreidimensionale geophysikalische Modelle berechnet, die die geologischen Strukturen abbilden. Das geophysikalische Modell, das innerhalb des DESMEX-Projekts aus den Befliegungsdaten in Per Geijer berechnet wurde, ist in das Explorationsmodell von LKAB eingeflossen.

Derzeit werden die in DESMEX und Folgeprojekten entwickelten Verfahren an weiteren potentiellen Erzvorkommen in Deutschland und weltweit eingesetzt.

DESMEX und Folgeprojekte werden von der WWU Münster koordiniert.

Ansprechpartner:

Prof. Dr. Michael Becken, Institut für Geophysik, Fachbereich Physik, michael.becken@uni-muenster.de