Prozesse der Systemtransformation optimieren und visualisieren

In vielen ländlichen Regionen wird durch den Rückgang und die Überalterung der Bevölkerung der wirtschaftliche Betrieb und Erhalt bestehender Ver- und Entsorgungsstrukturen in Frage gestellt. Insbesondere für Wasserver- und Abwasserentsorgung müssen flexible und zukunftsfähige Konzepte gefunden und auch umgesetzt werden. Im Rahmen der BMBF-Fördermaßnahme INIS sucht das Projekt SinOptiKom nach individuellen Anpassungs- und Transformationsstrategien für Infrastrukturen im ländlichen Raum.

Unter Federführung des Fachgebietes Siedlungswasserwirtschaft an der TU Kaiserslautern entwickeln die Verbundpartner eine Software, die Kommunen und Entscheidungsträger bei der Umgestaltung der Systeme unterstützt. Die besondere Herausforderung besteht in der sektorübergreifenden Betrachtung der Medien Wasser, Abwasser und Energie. Mit dem Kick-Off-Meeting am 22. Mai 2013 in Kaiserslautern ist das Verbundprojekt SinOptiKom „Sektorübergreifende Prozessoptimierung in der Transformation kommunaler Infrastrukturen“ gestartet. Partner aus Forschung, Planungsbüros und Beratungsunternehmen sowie zwei Kommunen arbeiten an dem innovativen Vorhaben. Das Entscheidungs- und Optimierungsmodell soll für unterschiedliche Veranlassungen einer Transformation intelligente Systemstrukturen entwickeln und optimierte Strategien zur planerischen, technischen, sowie kommunal- und finanzpolitischen Umsetzung in ihrer konkreten zeitlichen Abfolge ableiten. Dazu sind die Partner derzeit damit beschäftigt, die aus den verschiedenen Sichtweisen erforderlichen Daten und Modelle für die Optimierung der Prozesse aufzubereiten. Ideen zur interaktiven Visualisierung werden entwickelt, um sie später in den Demonstrator der Software einzubinden. Dadurch können die komplexen Entscheidungsstrukturen und vielfältigen Einflussfaktoren auf dem Weg zu nachhaltigen Systemen intuitiv erfasst werden.

Der Demonstrator wird in zwei Modellgebieten im ländlichen Raum getestet und evaluiert. Die beiden Verbandsgemeinden Enkenbach-Alsenborn und Rockenhausen in Rheinland-Pfalz weisen unterschiedliche Strukturen auf und sind neuen Anforderungen (demografischer Wandel, Ressourceneffizienz, Energiewende) in unterschiedlichem Maße ausgesetzt. Während die Dörfer der Verbandsgemeinde Rockenhausen sehr stark von einem Bevölkerungsrückgang betroffen sind und die bestehenden Ver- und Entsorgungssysteme nicht mehr zukunftsfähig sind, sucht die Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn vielmehr nach Synergien zur Nutzung des Energie- und Ressourcenpotenzials aus dem Abwasser, die es mit dem hohen Sanierungsbedarf der Systeme in Einklang zu bringen gilt. Mithilfe des Entscheidungs- und Optimierungsmodells können die anstehenden Systemtransformationen transparent und nachhaltig gestaltet werden.

Als Teil der BMBF-Fördermaßnahme „Intelligente und multifunktionelle Infrastruktursysteme für eine zukunftsfähige Wasserversorgung und Abwasserentsorgung“ (INIS) will das Verbundprojekt Sinoptikom mit der Optimierung von Transformationsprozessen einen wesentlichen Beitrag zur Werterhaltung und Weiterentwicklung kommunaler Infrastrukturen leisten. So soll die kommunale Wasserversorgung und Abwasserentsorgung  auch für stark veränderliche Rahmenbedingungen zukunftsfähig, betriebssicher sowie ökologisch und ökonomisch effizient gestaltet werden.

Weitere Informationen zum Verbundprojekt gibt es unter www.sinoptikom.de

Weitere Informationen zur Fördermaßnahme finden Sie hier.