Richtlinie zur Förderung im Rahmen der Nationalen Bioökonomiestrategie „Bioeconomy in the North 2022“

Richtlinie zur Förderung internationaler Verbundvorhaben im Rahmen der Nationalen Bioökonomiestrategie „Bioeconomy in the North 2022“, Bundesanzeiger vom 25.01.2022

Erschienen am 03.01.2022

1 Förderziel, Zuwendungszweck, Rechtsgrundlage
1.1 Förderziel und Zuwendungszweck


Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) beabsichtigt mithilfe der Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben unter Beteiligung ausländischer Verbundpartner die Umsetzung der Nationalen Bioökonomiestrategie im internationalen Kontext zu stärken. Aufbauend auf die vormalige Nationale Forschungsstrategie Bio­ökonomie 2030 und die Nationale Politikstrategie Bioökonomie wurde im Januar 2020 die Nationale Bioökonomiestrategie der Bundesregierung veröffentlicht. Ihr Ziel ist es, den Wandel von einer überwiegend auf fossilen Rohstoffen basierenden Wirtschaft hin zu einer an natürlichen Stoffkreisläufen orientierten, nachhaltigen, biobasierten Wirtschaftsweise zu unterstützen. Dabei wird Forschung als der Schlüssel eingestuft, mit dessen Hilfe die Potenziale der Bioökonomie erkannt und gehoben werden können. Die korrespondierende Forschungsförderung zur Bioöko­nomie durch das BMBF gliedert sich in sechs Forschungsbausteine. Der erste Baustein „Biologisches Wissen als Schlüssel der Bioökonomie" besitzt eine besondere Relevanz für diese Förderrichtlinie.

Eine bedeutende Grundlage für den Weg zu einer nachhaltigen Bioökonomie ist eine produktive Forstwirtschaft. Sie ist nach der Landwirtschaft der zweitwichtigste Wirtschaftszweig, der biogene Rohstoffe für die Bioökonomie bereitstellt. Das Förderziel ist es, die Nutzung von Holz zu diversifizieren, um damit neue innovative High-Tech-Produkte aus Holz und Holzbestandteile in den Markt zu bringen, damit diese an Bedeutung gewinnen können. Die Herausforderungen im Hinblick auf die Nutzung von Waldholz bestehen u. a. darin, die Rolle des Waldes in der Bioökonomie zu sichern und den Konflikt zwischen Naturschutz und Ressourcennutzung zu minimieren. Das kann durch verstärkte Nutzung von Abfall- oder Prozessnebenströmen, innovative Maßnahmen zur Holzproduktion oder der mehrfachen Holznutzung (z. B. stoffliche Vornutzung und energetische Nachnutzung) geschehen. Zur Umsetzung der Bioökonomie als nachhaltiger, biobasierter Wirtschaftsform sind fokussierte internationale und europaweite Forschungsinitia­tiven − auch mit regionalem Bezug − erforderlich. Hier setzt die im Jahr 2017 gegründete Initiative Bioeconomy in the North (BiN) mit Partnern aus Finnland, Norwegen, Schweden, Kanada und Deutschland an. Die fünf Länder befinden sich in einer zueinander kompatiblen Ausgangssituation, um die Vision einer Bioökonomie umzusetzen. Die Partner haben es sich daher zum Ziel gesetzt, die Zusammenarbeit exzellenter Forscherinnen und Forscher aus den fünf Ländern im Bereich der Bioökonomie zu fördern und so die Qualität und Intensität einer gemeinsamen Forschung zu stärken. Konkreter Zuwendungszweck von BiN ist es, Forschung und Innovation mithilfe der Förderung von internationalen Verbundvorhaben unter Beteiligung mindestens eines Unternehmens der gewerblichen Wirtschaft (KMU oder Industrie) als Konsortialpartner zu fördern, die zu neuen Produkten und Dienstleistungen aus Non-Food-/Non-Feed-Biomasseressourcen Nordeuropas und Kanadas führt. Weitergehende Informationen zu der Initiative Bioeconomy in the North sind unter www.bioeconomy-in-the-north.eu zu finden.

Die Ergebnisse des geförderten Vorhabens dürfen nur in der Bundesrepublik Deutschland oder dem EWR, der Schweiz und Kanada genutzt werden.