Richtlinie zur Förderung internationaler Verbundvorhaben im Rahmen der Nationalen Bioökonomiestrategie „Beiträge zu nachhaltigen und widerstandsfähigen Agrar- und Lebensmittelsystemen“
Die im September 2022 gestartete und von der Europäischen Kommission geförderte Coordination and Support Action (CSA) „Green ERA-Hub“ (https://greenerahub.eu/) repräsentiert 15 EU-Initiativen (ehemalige/noch aktive) aus den Bereichen Landwirtschaft, Lebensmittelproduktion und Biotechnologie.
1 Förderziel, Zuwendungszweck, Rechtsgrundlage
1.1 Förderziel
Der Green ERA-Hub strebt die Umsetzung einer Bioökonomie auf Basis nachwachsender Rohstoffe an und zielt auf die Steigerung von Produktivität und Qualität von Lebensmitteln, Futtermitteln, Brennstoffen und Fasern ab, bei gleichzeitiger Minimierung nachteiliger biotischer und abiotischer Faktoren. Konkret sollen im Rahmen transnationaler Forschungsprojekte die Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit der zugrunde liegenden Prozesse und Systeme verbessert werden und so ein Portfolio multidisziplinärer Forschungsprojekte entstehen, das eine sektorenübergreifende Zusammenarbeit in den Bereichen Agrar- und Lebensmittelproduktion sowie Biotechnologie ermöglicht. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) engagiert sich neben dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Green ERA-Hub, um die in der zu Beginn des Jahres 2020 beschlossenen Nationalen Bioökonomiestrategie verankerten Ziele zur Ernährungssicherung und zur Gestaltung einer nachhaltigen Agrarproduktion zu erreichen und neben der nationalen Forschungsförderung auch die Förderung europäischer und internationaler Forschung zu stärken.
Nachhaltige und effiziente Produktionssysteme in der Landwirtschaft sowie in der Lebens- und Futtermittelherstellung sind von grundlegender Bedeutung auf dem Weg zu einer erfolgreichen Bioökonomie. Besonders in der landwirtschaftlichen Primärproduktion sind ressourcenschonende Ansätze im Bereich der Düngemittelnutzung von zentraler Wichtigkeit. Eine Reduzierung der Düngemittelmengen durch gezielte Anwendungen, eine Wiedergewinnung von Düngersubstanzen aus Abfall- und Nebenströmen der Agrar- und Lebensmittelproduktion sowie biologische Kultivierungsstrategien im Nutzpflanzenanbau besitzen enormes Potential, um dieses Ziel zu erreichen. Der effiziente und reduzierte Verbrauch von Düngern ist nicht nur ökonomisch sinnvoll, sondern beugt auch aus ökologischer Sicht einer Überdüngung des Bodens sowie umweltschädigenden Belastungen vor. Neben der ressourcenschonenden Agrar- und Lebensmittelproduktion sind resiliente Produktionssysteme derzeit von großer Bedeutung, um die Souveränität und Selbstversorgung in der Europäischen Union zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang ist die Selbstversorgung mit proteinbasierten Lebens- und Futtermitteln ein übergeordnetes Ziel, um langfristig unabhängig von Importen aus Drittländern und/oder Krisengebieten zu werden. Zum Erreichen dieses Ziels sind neue Konzepte und Innovationen zur Proteinproduktion, -nutzung und -wiedergewinnung sowie die Erschließung neuartiger Quellen für Proteine strategisch unerlässlich.
Dementsprechend sollen geförderte Verbundvorhaben unter Beteiligung europäischer und internationaler Verbundpartner einen Beitrag zur Umsetzung der Nationalen Bioökonomiestrategie sowie zur Strategie der Bundesregierung zur Internationalisierung von Wissenschaft und Forschung leisten.
Die vollständige Bekanntmachung finden Sie hier:
https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/bekanntmachungen/de/2023/06/2023-06-22-Bekanntmachung-Bio%C3%B6konomiestrategie.html